Die Kardio-MRT, ein bildgebendes Verfahren ohne Belastung durch Röntgenstrahlen, dient dazu, Durchblutungsstörungen am Herzen und in den Herzkranzgefäßen genauer zu beurteilen. Bei manchen Patienten ist diese Untersuchung eine sinnvolle Alternative zum Herzkatheter. Darüber hinaus können wir Vernarbungen erkennen, die auf Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung oder Herzschwäche hinweisen.
Wir sind von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Qualifizierungsstätte für die kardiale Magnetresonanztomographie (Kardio-MRT) zertifiziert.
Da die Magnetresonanztomographie ohne Röntgenstrahlung auskommt, ergeben sich folgende Vorteile: Die MRT kann ohne gesundheitliche Risiken mehrfach wiederholt sowie problemlos auch bei jüngeren Patienten durchgeführt werden. In der kardiovaskulären Medizin hat sich die MRT-Diagnostik in den letzten Jahren zu einer wichtigen Ergänzung der herkömmlichen Verfahren entwickelt. Sie wird daher in den aktuellen Leitlinien der kardiologischen und radiologischen Fachgesellschaften empfohlen.
Besonders bei Patienten mit einer mutmaßlichen Erkrankung der Herzkranzgefäße und einem eher geringen Risiko für einen Herzinfarkt, eignet sich die MRT-Untersuchung („Kardio-MRT“) als Alternative zum Herzkatheter. So lassen sich in sogenannten Belastungsuntersuchungen, bei denen beispielsweise herzanregende Medikamente verabreicht werden, Durchblutungs- bzw. Bewegungsstörungen des Herzmuskels sehr gut erkennen. Sie weisen auf eine Verengung der Herzkranzgefäße hin, die behandelt werden sollte.
Anhand der Ergebnisse aus der Belastungsuntersuchung lässt sich das zukünftige Herzinfarktrisiko mit hoher Genauigkeit abschätzen. Gleichzeitig können wir zuverlässige Aussagen dazu treffen, ob Patienten mit verengten Herzkranzgefäßen von einer Aufweitung der Gefäße mittels Katheter (Ballon-Dilatation, PTCA) oder einer Bypass-Operation profitieren würden oder eher nicht (Ergebnisse einer Studie mit mehr als 3.000 Patienten, veröffentlicht im „Journal of the American College of Cardiology“ JACC 2013; 61(22): 2310-2312 und in der deutschen Ärztezeitung am 10.06.2013). Die Studie trug dazu bei, unnötige Eingriffe zu vermeiden und Risikopatienten zu erkennen.
Mit Hilfe eines speziellen Kontrastmittels stellen wir zudem Vernarbungen des Herzmuskels fest. Je nachdem, wo und in welchem Ausmaß der Herzmuskel vernarbt ist, kann man auf die Ursachen der Schädigung schließen, beispielsweise Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung oder Herzschwäche.
MRT-Untersuchungen des Herzens führen wir in unserer Klinik in Kooperation mit der Radiologischen Praxis Dr. Nunninger durch. Es steht uns dazu ein Gerät MAGNETOM® Aera der Firma Siemens mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla zur Verfügung. Dieser moderne Kernspintomograf kommt mit kürzeren Untersuchungszeiten aus und bietet dank seiner weiten Öffnung von 70 Zentimetern Durchmesser einen hohen Patientenkomfort. Bei den Untersuchungen begleitet Sie immer einer unserer Fachärzte für Kardiologie.
Gegenüber der Herzkatheter-Untersuchung, dem Standardverfahren zur Beurteilung von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen, hat die MRT – sofern sie für den jeweiligen Patienten in Frage kommt – viele Vorteile: Sie ist nicht-invasiv und kommt ohne den Einsatz von jodhaltigem Kontrastmittel sowie Röntgenstrahlung aus. Auch in der bildlichen Auflösung übertrifft die Kardio-MRT andere Diagnoseverfahren.
Als anerkannte Qualifizierungsstätte der deutschen Gesellschaft für Kardiologie für die kardiale Kernspintomographie besitzen wir eine besondere Expertise auf dem Gebiet. Dies ist von Bedeutung sowohl für die Erkennung von Durchblutungsstörungen des Herzens als auch für die präzise Evaluation von Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) und von Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden).
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Preis für den besten Beitrag im Bereich kardiale MRT-Diagnostik, ESC 2018
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