Unsere Fachabteilung ist durch die operative Behandlung von Hernien (Leisten-, Schenkelhernie-, Bauchwand-, Narben- und Zwerchfellbrüchen, einschließlich komplizierter Wiederholungsbrüche) spezialisiert. In unserer spezialisierten Herniensprechstunde stellen wir fest, ob Sie eine Hernie haben, beraten Sie im Hinblick auf verschiedene Operationsarten, Ihren Krankenhausaufenthalt und das Verhalten nach der Operation.
Bei der Behandlung kommen alle modernen minimalinvasiven und offenen Verfahren der Bruchversorgung zur Anwendung. Wir sind seit 2016 zertifiziertes Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie und somit ausgezeichnet für die hohe Qualität unserer Therapie und Diagnostik, die auf langjährige Erfahrungen beruhen. Als Kompetenzzentrum werden wir regelmäßig geprüft und unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle.
Dr. Johannes Weiß
Chefarzt
Herniensprechstunde:
Mi 9:00–12:00 Uhr
Fr 13:00–15:00 Uhr
Ausführliche Beschreibung der angebotenen Verfahren bei Leistenhernien
TAPP (transabdominelle Patch-Plastik, minimalinvasiv)
Hier wird im Rahmen einer Laparoskopie (Bauchspiegelung, minimalinvasiv) zunächst das Bauchfell im Bereich der Leiste bogenförmig eingeschnitten, sodass der Bruch sichtbar wird. Danch muss der Bruchsack aus der Bruchhöhle gelöst werden, um anschließend ein ausreichend großes Kunststoffnetz faltenfrei über die Bruchlücke legen zu können. Als Implantate werden sehr gut verträgliche titanbeschichtete Kunststoffnetze verwendet. Nach korrekter Netz-Platzierung wird dann die Bauchfellöffnung wieder durch eine Naht verschlossen, sodass das Netz nicht direkt mit Darmschlingen in Berührung kommt. Bei diesem OP-Verfahren wird eine Vollnarkose benötigt.
TEPP (totale extraperitoneale Patchplastik, minimalinvasiv)
Bei der TEPP wird im Rahmen einer minimalinvasiven Spiegelung nicht die Bauchhöhle eröffnet, sondern Luft zwischen Bauchdecke und Bauchfell (Peritoneum) eingebracht. Dadurch lösen sich diese beiden Schichten voneinander und wir erhalten Raum für die Operation. Nun muss der Bruchsack aus der Bruchhöhle gelöst werden, um anschließend ein ausreichend großes Kunststoffnetz faltenfrei über die Bruchlücke legen zu können. Als Implantate werden sehr gut verträgliche titanbeschichtete Kunststoffnetze verwendet. Nach korrekter Netz-Platzierung wird die Luft unter Sicht wieder abgelassen und die beiden Schichten verkleben wieder miteinander. Durch den natürlichen Bauch Innendruck ist das Netz an seiner Stelle gut fixiert. Auch bei diesem OP Verfahren wird eine Vollnarkose benötigt. Der Vorteil gegenüber der ähnlichen TAPP ist, dass der eigentliche Bauchraum unberührt bleibt. Es wird nur in den Schichten der Bauchdecke operiert.
Operation nach Lichtenstein (offene Netzimplantation, über Hautschnitt in der Leiste)
Eine Operation nach Lichtenstein wird vor allem bei größeren Brüchen durchgeführt oder bei wiederholtem Auftreten eines Leistenbruches, der bereits minimalinvasiv versorgt wurde. Der Eingriff wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt, kann aber auch in Rückenmarks-Anästhesie oder in Ausnahmefällen in lokaler Betäubung durchgeführt werden. Der Operateur nimmt einen ca. 5 bis 8 Zentimeter großen quer verlaufenden Hautschnitt oberhalb des Leistenbandes vor und legt von diesem Zugang aus den Bruchsack frei. Anschließend wird der Bruchinhalt zurück in die Bauchhöhle verlagert, der Bruchsack entfernt und die Bruchlücke mit einer Naht verschlossen. Danach wird die Bruchpforte mit einem Kunststoffnetz abgedeckt, welches an das Leistenband und auf den seitlich gelegenen schrägen Bauchmuskeln festgenäht wird.
Ausführliche Beschreibung der angebotenen Verfahren bei Nabelhernien
Je nach Größe der Bruchpforte und Beschaffenheit des umliegenden Gewebes stehen mehrere Techniken für die Versorgung eines Nabelbruches zur Verfügung. Prinzipiell gibt es zwei unterschiedliche Verfahren: Direktnaht und Netzimplantation, entweder minimal-invasiv oder offen.
Direktnaht
Bei der Direktnaht erfolgt der Schnitt direkt über der Bruchlücke; die Bruchlücke wird mittels Direktnaht verschlossen. Dieser Eingriff ist nur sinnvoll bei einer Bruchlückengröße bis einen Zentimeter .
Minimalinvasives Sublay-Netz (E-TEP)
Bei diesem Verfahren wird das zu implantierende Kunststoffnetz in Schlüssellochtechnik hinter die Bauchmuskeln, außerhalb der Bauchhöhle, zwischen den anatomischen Schichten der Bauchdecke eingebracht. Dieses Verfahren kommt bei Nabelbrüchen ab einem Zentimeter zur Anwendung.
Laparoskopisches IPOM (Intrapertioneales Onlay-Mesh)
Bei diesem Verfahren wird das zu implantierende Kunststoffnetz minimalinvasiv innerhalb der Bauchhöhle an die Bauchdecke fixiert.
Ausführliche Beschreibung der angebotenen Verfahren bei Narbenhernien
Je nach Größe der Bruchpforte stehen mehrere Techniken für die Versorgung eines Narbenbruches zur Verfügung. Prinzipiell wird immer ein Kunststoffnetz implantiert, je nach Bruchlückengröße entweder minimal-invasiv oder offen. Je nach Größe und Lokalisation der Hernie werden verschiedene Techniken der Netzimplantation angewendet (Nyhus, Stoppa, Lat. Release, Fasciotens).
Minimalinvasives Sublay-Netz (E-TEP)
Hierbei wird das zu implantierende Kunststoffnetz minimalinvasiv hinter die Bauchmuskeln, außerhalb der Bauchhöhle, zwischen den anatomischen Schichten der Bauchdecke eingebracht.
Laparoskopisches IPOM (Intrapertioneales Onlay-Mesh)
Bei diesem Verfahren wird das zu implantierende Kunststoffnetz minimal-invasiv innerhalb der Bauchhöhle an die Bauchdecke fixiert.
Offene Sublaynetz-Implantation
Über einen offenen Zugang wird direkt über dem Bruch das Kunststoffnetz hinter die Bauchmuskeln, außerhalb der Bauchhöhle, zwischen den anatomischen Schichten der Bauchdecke eingebracht und anschließend alle Schichten wieder verschlossen. Dieses Verfahren ist großen Narbenbrüchen vorbehalten.
Offenes IPOM (Intrapertioneales Onlay-Mesh)
Bei diesem Verfahren wird über einen offenen Zugang direkt über dem Bruch das Kunststoffnetz innerhalb der Bauchhöhle an die Bauchdecke fixiert. Dieses Verfahren ist großen Narbenbrüchen vorbehalten.
Ambulante Sprechstunden nach telefonischer Vereinbarung
Allgemein-, Viszeral-, onkologische und endokrine Chirurgie
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr
Mittwoch: 13.00 Uhr bis 15.30 Uhr
Dialysechirurgie
Montags 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr und nach Vereinbarung
Anmeldung: Elena Mauder, Tel.: 06202-84 65 3074
Gefäßchirurgie:
Dienstag und Donnerstag: 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Hernienchirurgie:
Mittwoch: 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Freitag: 13.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Proktologie:
Dienstag: 8.00 Uhr bis 10.00 Uhr
Privatsprechstunde:
Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag: 9.00 Uhr bis 10.00 Uhr
Dr. Johannes Weiß