Wir unterstützen die Landeskampagne zur Stärkung der natürlichen Geburt.
Knapp 800 Babys erblicken jährlich in der GRN-Klinik Weinheim das Licht der Welt. Besonderes Anliegen des Weinheimer Geburtshilfe-Teams ist dabei immer, die Schwangeren zu einer natürlichen Geburt zu ermutigen und ihnen einen selbstbestimmten Geburtsvorgang zu ermöglichen. „Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, die neue Aufklärungskampagne des Landes zur natürlichen Geburt zu unterstützen“, erklärt Dr. Lelia Bauer, Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe. „In unseren Beratungsgesprächen versuchen wir, den Schwangeren die Angst vor der natürlichen Geburt zu nehmen. Die damit verbundenen Risiken für eine gesunde Frau sind heute dank präziser Pränataldiagnostik und moderner Methoden der Geburtshilfe überschaubar.“ Ziel der Kampagne ist es, durch gezielte Aufklärungsarbeit die Kaiserschnittrate in Baden-Württemberg zu senken.
Grund für die Initiative der Landesregierung ist der zunehmende Wunsch der Schwangeren nach einer Kaiserschnittentbindung: Die Anzahl dieser Operationen hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. In Baden-Württemberg kommt inzwischen jedes dritte Kind auf diese Weise zur Welt. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist ein Kaiserschnitt allerdings nur bei rund 15 Prozent aller Geburten aus medizinischen Gründen erforderlich. Vieles spreche deshalb dafür, sich wieder verstärkt mit der natürlichen Geburt auseinanderzusetzen, äußerte sich dazu Sozialministerin Katrin Altpeter zum Auftakt der Kampagne im Frühjahr 2014. Denn ein Kaiserschnitt sei keine „Geburt light“. Vielen sei nicht bewusst, dass auch eine solche routinemäßige Operation, wie alle chirurgischen Eingriffe, mit Risiken für Mutter und Kind verbunden ist.
Um Frauen – wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen – die Entscheidung für eine natürliche Geburt zu erleichtern, setzen die Ärztinnen, Ärzte und Hebammen der Weinheimer Geburtshilfe neben ausführlicher Beratung auch auf eine „Wohlfühl-Atmosphäre“. „Werdende Eltern und junge Familien sollen sich bei uns sicher und geborgen fühlen“, sagt Petra Meisel-Seifert, leitende Hebamme der Klinik. Die unterstützende Anwesenheit des Partners oder einer anderen Vertrauensperson wird daher an der Klinik gerne gesehen. Ein wichtiger Aspekt der natürlichen Geburt ist nach Ansicht des Weinheimer Teams zudem, dass die Frauen auf ihren Körper hören und herausfinden, was ihnen während der Wehen oder bei der Geburt gut tut: „Wir ermuntern die werdende Mutter beispielsweise, eine für sie optimale Gebärhaltung zu wählen. Sie kann dazu unter verschiedenen Hilfsmitteln wie einem flexiblen Entbindungsbett, Gebärhocker, Matte, Seil und Gebärwanne auswählen. Sie bestimmt selbst, wir unterstützen sie dabei mit unserer Fachkompetenz ganz nach ihren Bedürfnissen“, erläutert Meisel-Seifert. Dazu sind die Hebammen zusätzlich in Akupunktur, Homöopathie, Aromatherapie sowie anthroposophischen Mitteln und Bachblütentherapie ausgebildet. Auch für die Schmerztherapie stehen verschiedene moderne Verfahren zur Verfügung, die je nach Wunsch und Schmerzempfinden ausgewählt werden können.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung einer engen Bindung von Eltern und Kind mit ausgedehntem Körperkontakt direkt im Anschluss an die Geburt und Rooming-in. Die Hebammen sind zudem ausgebildete Stillberaterinnen und stehen den frisch gebackenen Eltern auch nach der Entlassung aus der Klinik noch mit Rat und Tat zur Seite. Aufgrund dieses umfangreichen Angebots wurde die GRN-Klinik Weinheim 2012 mit dem Gütesiegel „Babyfreundliche Geburtsklinik“ nach den Kriterien der WHO und der UNICEF ausgezeichnet.
Die Kampagne zur Stärkung der natürlichen Geburt ist eine Aktion des Sozialministeriums Baden-Württemberg mit den Fraktionen des Landtags Baden-Württemberg, dem Berufsverband der Frauenärzte e.V. Landesverband Baden-Württemberg, dem Hebammenverband Baden-Württemberg e.V., der Landesärztekammer Baden-Württemberg, der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e.V. und der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Baden-Württemberg.
Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie hier.