Qualität der Patientenversorgung sichern und fördern

Susanne Ködel, Physiotherapeutin an der GRN-Klinik Schwetzingen, ist die erste Absolventin der Weiterbildung ZERCUR-Fachtherapeuten Geriatrie in Baden-Württemberg


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Susanne Ködel, Therapieleiterin in der Altersmedizin und Unfallchirurgie an der GRN-Klinik Schwetzingen, hat im Frühjahr erfolgreich ihre Prüfung zur ZERCUR-Fachtherapeutin Geriatrie beim Bundesverband Geriatrie in Berlin abgeschlossen. In Baden-Württemberg ist sie die erste Absolventin mit dieser Qualifikation, bundesweit gibt es erst 40 geprüfte ZERCUR-Fachtherapeuten Geriatrie.

Mit der ZERCUR Geriatrie-Fachweiterbildung gibt es seit 2017 auch für den therapeutischen Bereich des interdisziplinären, multiprofessionellen Geriatrie-Teams eine geriatriespezifische Zusatzqualifikation.

 

Frau Ködel, erst einmal herzlichen Glückwunsch! Die Weiterbildung hat sich ja über einen Zeitraum von fast fünf Jahren erstreckt. Wie anstrengend war diese Zeit für Sie?

Susanne Ködel: Vielen Dank! Ja, diese Zeit hat mir sehr viel an Motivation, Mühe, Zeit, Urlaubstagen, Überstundenabbau und auch finanziellen Mitteln abverlangt. Jetzt bin ich unendlich erleichtert diesen Lern- und Prüfungsstress hinter mir zu haben und mich auf neue Projekte konzentrieren zu können. An dieser Stelle bedanke ich mich besonders bei Katharina Elbs für die Unterstützung und Möglichkeit dieser Weiterbildung. Auch wurde die Maßnahme wegen ihrer Bedeutung für den Klinikverbund seitens der GRN finanziell gefördert.

 

Was sind denn die Vorteile, die sich für die Altersmedizin an der GRN-Klinik Schwetzingen daraus ergeben?

Susanne Ködel: Vor allem werden dadurch die hohen Qualitätsstandards in der Geriatrie gesichert und somit sind wir hier in Schwetzingen für die regelmäßigen Strukturanpassungen der Operations- und Prozedurenschlüssel seitens des Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) qualifiziert. Es ist ein besonderes Qualitätsmerkmal, das natürlich unseren Patienten zugutekommt, da sie gemäß den höchsten Standards versorgt werden. Gleichzeitig profitieren alle Mitarbeitenden des interprofessionellen Teams von meinen Erfahrungen, die ich versuche zu streuen und weiterzugeben.

 

Was sind denn die Hauptinhalte dieser Weiterbildung?

Susanne Ködel: Inhalte sind beispielsweise die Psychologie des Alterns, Medikamente und deren Auswirkungen auf therapeutische Maßnahmen oder auch der Umgang mit Schmerzen in der Therapie und Palliative Care für Therapeuten. Neben dem Erwerb dieses geriatriespezifischen Fachwissens steht vor allem der Vernetzungsgedanke für die Bereiche der Physiotherapie, der Ergotherapie und der Logopädie im Mittelpunkt. Im Hinblick auf den interdisziplinären Behandlungsansatz der Geriatrie besteht somit die Möglichkeit, die Arbeit der anderen Therapiebereiche besser kennenzulernen, das Erlernte bei der eigenen Therapiearbeit mit dem Patienten einzubringen und so den Behandlungserfolg weiter zu optimieren. Die ZERCUR Geriatrie-Fachweiterbildung Therapeuten umfasst einerseits die verpflichtenden Module im Umfang von mindestens 400 Stunden an bundesweit stattfindenden Präsenzveranstaltungen und andererseits die Erstellung einer Facharbeit. Den Abschluss bildete eine mündliche Prüfung zentral beim Bundesverband Geriatrie in Berlin.

 

Welche Ziele oder Visionen haben Sie für die kommenden Jahre für den Fachbereich Geriatrie?

Susanne Ködel: Ich möchte dazu beitragen, dass unserer älteren Patienten im interdisziplinären Team weiterhin qualitativ hochwertig versorgt werden. Ziel ist dabei immer die Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Selbstständigkeit, Selbstversorgungsfähigkeit, Mobilität sowie Lebensqualität und natürlich die Vermeidung von dauerhafter Pflegebedürftigkeit und Rückkehr unserer Patienten in ihr gewohntes Lebensumfeld.

Vor allem aber ist es mir wichtig, dass der Standort Geriatrie in Schwetzingen erhalten bleibt und gerne auch erweitert wird. Wohnortnahe Patientenversorgung ist Teil des Geriatrie-Konzepts Baden-Württemberg. Auch wäre es schön, die Alterstraumatologie therapeutisch noch weiter auszubauen. Dazu benötigen wir einen guten Stellenschlüssel. In Zeiten einer alternden Bevölkerung und gleichzeitig steigenden finanziellen Belastungen im Gesundheitswesen stehen wir vor einer großen Herausforderung. Wir sind aber überzeugt, dass dies eine notwendige und lohnende Investition darstellt. Lediglich mit ausreichend durch qualifiziertes Personal besetzten Stellen können wir gute patientenorientierte Therapie leisten und individuell auf die Ressourcen der Patienten eingehen und diese fördern.