Wie Krebs-Patienten mit Naturheilheilverfahren und Lebensstilveränderungen an Lebensqualität gewinnen

Dr. Marina Haas, Oberärztin für Gynäkologie an der GRN-Klinik Weinheim, informiert in Online-Vortrag über Komplementärmedizin bei Krebstherapien


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Erbrechen, bleierne Müdigkeit, trockene Schleimhäute ¬– mitunter solche Beschwerden belasten Krebspatienten während oder nach einer Antihormon-, Chemo- oder Strahlentherapie. Was Betroffene aktiv gegen Unwohlsein und für ihre Genesung tun können, erläuterte Dr. Marina Haas, Oberärztin der Gynäkologie an der GRN-Klinik Weinheim, vor rund 30 Zuschauern in einem Online-Vortrag im Rahmen der Reihe „Was Frauen bewegt“.


 „Rund 80 Prozent aller Tumorpatienten wenden komplementäre Verfahren an“, berichtet Dr. Haas zu Beginn der Veranstaltung. „Die Gründe für eine solche Therapie sind vielfältig. Viele Betroffene wollen aktiv an der Krankheitsbewältigung teilhaben, ihr Immunsystem stärken oder Nebenwirkungen behandeln.“ Anwendung finden die naturheilkundlichen Verfahren zur Prophylaxe oder zur Behandlung von Nebenwirkungen der Antihormon-, Chemo- oder Strahlentherapie, zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung. „Dabei ist es uns wichtig, den komplexen Regulierungsmechanismus des Körpers ganzheitlich zu betrachten“, betont die Oberärztin. Etabliert haben sich in der Onkologie eine Vielzahl an Verfahren, wie beispielsweise die Phytotherapie, Akupunktur, Nahrungsergänzungsmittel, Darmsanierung, Ausdauersport und Entspannungstechniken.


„Gute Erfahrungen haben wir mit der Misteltherapie gemacht. Ihre Wirksamkeit ist in 30 Studien bestätigt worden.“, sagt die Oberärztin. So können Mistel-Präparate depressive Verstimmungen, Erschöpfung, Müdigkeit und Schlaflosigkeit reduzieren und das Immunsystem stärken. Auch die Einnahme von Selen und Vitamin D können positive Effekte auf die erkrankten haben: „Betroffene sollten nach einem Aufklärungsgespräch Präparate ausprobieren. Wenn ihre Beschwerden jedoch nach sechs bis acht Wochen nicht besser werden, sollte man es wieder absetzen.“
Als einen der wichtigsten Bausteine zur Unterstützung der Genesung und der Verringerung von Beschwerden bewertet Dr. Haas sportliche Aktivitäten: „Studien zeigen,“, so Dr. Haas weiter, „dass Sport die Sterblichkeit von Brustkrebspatienten um bis zu 30 Prozent senken kann.“ Denn Sport steigert nicht nur das Wohlbefinden, reduziert Gelenkbeschwerden und fördert den Schlaf, sondern reduziert auch das Gewicht, das wiederum das Krebsrisiko mindert, und wirkt präventiv gegen Demenz, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen. „Ich empfehle, drei bis fünf Stunden Sport in der Woche, am besten jeden zweiten Tag. Machen Sie, was Ihnen Spaß macht, und an Ihr Trainingsniveau angepasst.“


Wer sich persönlich beraten lassen möchte, hat dazu Gelegenheit in der komplementärmedizinischen Sprechstunde des Brustzentrums an der GRN-Klinik Weinheim. Dr. Haas und Fachärztin Dr. Natalia von Fürstenberg klären darin Patienten auf über unseriöse Anbieter oder negative Auswirkungen von Behandlungen. Außerdem zeigen sie Möglichkeiten auf und stimmen gemeinsam mit dem Patienten die ergänzende Therapie ab.


Einen Termin für die komplementärmedizinische Sprechstunde können Interessierte im Sekretariat der Gynäkologie und Geburtshilfe telefonisch vereinbaren unter 06201 89-2701.


Nähere Informationen zu Naturheilverfahren und Komplementärmedizin gibt es im Internet unter: https://www.grn.de/weinheim/klinik/gynaekologie-und-geburtshilfe/gynaekologie/zertifiziertes-brustzentrum/naturheilkunde-und-komplementaermedizin