Versorgung für ältere Menschen aus einer Hand

Chefärztin Dr. Hedda Opitz hat die Leitung der Geriatrischen Rehabilitation an der GRN-Klink Sinsheim übernommen


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Dr. Hedda Opitz, Chefärztin der Akutgeriatrie an der GRN-Klinik Sinsheim, hat zusätzlich die Leitung der Geriatrischen Rehabilitation übernommen. Sie tritt die Nachfolge von Dr. Klaus-D. Knobloch an, der seine Arbeitszeit reduziert und bis Ende Jahres als Chefarztvertretung zur Verfügung steht. Die Leitung beider altersmedizinischer Versorgungsangebote befindet sich jetzt in einer Hand, was die organisatorischen Abläufe verbessern und damit für die Patienten erhebliche Vorteile mit sich bringen soll.

Frau Dr. Opitz, was bedeutet es genau für die Versorgung älterer Menschen, dass die Akutgeriatrie und die Geriatrischen Rehabilitation nun unter einer Leitung sind?

Dr. Opitz: Zunächst einmal ist es wichtig für die Sichtbarkeit nach außen. Obwohl es sich um verschiedene Organisationseinheiten handelt, gehören beide Stationen aber im Grunde funktionell zusammen und das wird durch die Gesamtleitung ganz deutlich. Man könnte die Akutgeriatrie und die Geriatrische Rehabilitation auch unter der Bezeichnung Altersmedizin zusammenfassen.
Zum anderen ist es natürlich so, dass sich durch das erweiterte Behandlungsangebot „unter einem Dach“ die passende Anschlussbehandlung alter Menschen jetzt wesentlich einfacher gestaltet als zuvor. Organisatorische Abläufe vereinfachen sich. Wir sind nun flexibler in der Lage, z.B. nach operativen Eingriffen die anschließenden Behandlungs- und Rehabilitationsmaßnahmen besser aufeinander abzustimmen. Das ist ja bei jedem Patienten unterschiedlich. Manche benötigen nach einem Eingriff noch einen Krankenhausaufenthalt in der Akutgeriatrie, andere erholen sich zügig und können direkt in die Rehabilitation entlassen werden. Die Maßnahmen greifen nahtlos ineinander. Verlegungen zwischen der Akutgeriatrie und der Rehabilitationsklinik werden so abgestimmt, dass eine zwischenzeitliche Unterbrechung der Behandlung oder für den Patienten ungünstige Verlegungen vermieden werden können.


Was ist bei der Therapie älterer Patienten besonders wichtig?

Dr. Opitz: Wir haben es mit Patienten in unterschiedlich stabiler gesundheitlicher Verfassung zu tun, die darauf abgestimmt auch individuell unterschiedliche Behandlungsangebote benötigen. Ältere Menschen haben außerdem ganz bestimmte Bedürfnisse und sind auch vulnerabler. Müssen sie plötzlich ins Krankenhaus und ihr gewohntes Umfeld verlassen, dann kann das ein Stressfaktor sein und zu einer enormen psychischen Belastung führen, die wir besonders berücksichtigen müssen. Wir haben hier in Sinsheim ein umfassendes altersmedizinisches Konzept und ein breitgefächertes Angebot, mit dem wir Patienten unabhängig vom Schweregrad ihrer Erkrankung begleiten und therapeutisch behandeln können. In diesem altersgerechten Setting ist es auch möglich präventiv Komplikationen – wie z. B. ein Delir – zu vermeiden.
Hierfür erfolgt die Behandlung im therapeutischen Team. Wichtige Aufgaben in der Behandlung übernehmen – neben der fachärztlichen und therapeutischen Begleitung – die speziell geschulten Pflegekräfte, die die alten Menschen im Rahmen der sogenannten „Aktivierenden Pflege“ betreuen. Sie leiten Patienten bei der Durchführung ihrer Alltagsaktivitäten an, um die Wiedererlangung ihrer Selbsthilfefähigkeit zu unterstützen.


Haben Sie für die Zukunft bestimmte Neuerungen geplant?

Dr. Opitz: Die Geriatrische Rehabilitationsklinik wurde hier im Haus von meinem Kollegen Dr. Knobloch sehr gut geführt, sodass es mir in erster Linie darum geht, diese Kontinuität zu wahren, wenn er unser Haus verlässt. Die Patientenzufriedenheit war und ist immer sehr groß, was unsere internen Befragungen ergeben haben – und das soll natürlich so bleiben.
Ein besonderer Schwerpunkt ist für mich aber auf jeden Fall die Sturzprävention. Hierzu möchten wir in Zukunft in Zusammenarbeit mit der Therapieabteilung noch verstärkt Patientenschulungen durchführen. Ein Flyer zu dem Thema wurde bereits für Patienten und deren Angehörigen erstellt und soll auch in den anderen Abteilungen des Krankenhauses in Zukunft ausliegen. Die Etablierung der Kontinenzberatung in Kooperation mit der Gynäkologischen Fachabteilung ist ein weiteres Zukunftsprojekt. Kontinenz, Stürze und seelische Belastung stehen in einem engen Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig negativ. Häufiger Harndrang und der nächtliche Gang zur Toilette gehen mit einem erheblichen Sturzrisiko einher. Hier schließt sich der Kreis. Das Beratungsangebot könnte also einen direkten Einfluss auf die Sturzgefahr haben und weitere sturzpräventive Maßnahmen ergänzen. 
Derzeit haben wir aufgrund notwendiger Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie mit 20 Betten nur die Hälfte unserer Kapazität ausgeschöpft. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn wir mittelfristig wieder 40 Betten belegen könnten.