Trotz Chemo kein Haarausfall – ist Prinzessin Kate eine Ausnahme?

Kühlsystem für die Kopfhaut reduziert Haarausfall bei Chemotherapie / Unterstützende Therapie wird auch am Brustzentrum der GRN-Klinik Weinheim angeboten


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Vor wenigen Wochen zeigte sich Prinzessin Kate zum ersten Mal nach Bekanntgabe ihrer Krebsdiagnose in der Öffentlichkeit. Dass sich die Herzogin von Cambridge derzeit einer Chemotherapie unterzieht, ist ihr nicht anzusehen. Denn ihrer dunklen Haarpracht konnte die Behandlung offenbar nichts anhaben. Wie konnte ihr das genau gelingen?

„Auch wenn es oft vorkommt, müssen bei Chemotherapie nicht zwangsweise die Haare ausfallen“, betont Dr. Lelia Bauer, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe an der GRN-Klinik Weinheim. „Der Haarverlust kommt dann zustande, wenn durch die Chemotherapie nicht nur die Krebszellen, sondern auch die Haarwurzeln angegriffen werden.“ Heutzutage gibt es jedoch Chemotherapien, bei denen der Haarausfall nur gering ist.

Aber selbst wenn Patienten Medikamente erhalten, die die Haarwurzeln angreifen, gibt es Möglichkeiten, den Haarausfall stark zu reduzieren oder gar zu verhindern. Mithilfe von Kühlhauben wird die Kopfhaut auf  19 bis 20 Grad heruntergekühlt, wodurch die Blutgefäße enggestellt und die Durchblutung der Kopfhaut somit reduziert werden. Weniger Chemotherapiesubstanz erreicht die Haarwurzeln – das vermindert oder verhindert den Haarverlust.

„Die Anwendung dieser Kopfhautkühlung hat sich als wirksame Methode zur Bekämpfung des Haarausfalls unter Chemotherapie bewährt“, erläutert Dr. Bauer, die auch das Brustzentrum in Weinheim leitet. „Studien haben eine Erfolgsquote bis zu 85 Prozent nachgewiesen.“ Abhängig ist das kosmetische Ergebnis von der Art der Chemotherapie: Welche Medikamente kommen zum Einsatz, wie werden sie dosiert, werden sie in Tablettenform eingenommen oder intravenös verabreicht.

Im Brustzentrum der GRN-Klinik Weinheim ist ein solch innovatives Kühlsystem seit einiger Zeit etabliert. „Ich bin sehr glücklich, diese Methode in unsere Chemotherapieambulanz anbieten zu können, und insbesondere die Freude der Patientinnen mitzuerleben“, freut sich die Brustkrebs-Expertin. „Denn Haarausfall ist für die meisten Frauen die schlimmste kosmetische Nebenwirkung, die eine Chemotherapie verursachen kann. Was vor einigen Jahren undenkbar gewesen wäre, ist nun für viele Frauen Realität: kein Haarverlust trotz Chemo.“