Tipps und Hilfe für ein starkes Herz

Atemnot, Abgeschlagenheit, Klinikeinweisung: bei Herzinsuffizienz sinken meist die Lebensqualität und Prognose der Betroffenen / Chefarzt Prof. Dr. Grigorios Korosoglou informierte in einem Vortrag im Rahmen der Herzwochen zu neuen Therapien und gesundem Lebensstil


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Das Treppensteigen wird zur Tortur und bei der sonst so erholsamen Bergwanderung kommt man plötzlich nicht mehr mit. Nach Schätzungen leiden hierzulande bis zu vier Millionen Menschen an Herzschwäche (Herzinsuffizienz), bei der das Herz aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, den Körper mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen. Neben Schäden an Herz, Gehirn, Nieren und Muskeln kommt es bei Betroffenen zu Symptomen wie Atemnot und Leistungsminderung.

„Betroffen sind vor allem ältere Menschen“, erläutert Prof. Dr. Grigorios Korosoglou, Chefarzt der Kardiologie und Angiologie der GRN-Klinik Weinheim, in seinem Vortrag, zu dem rund 120 Interessierte gekommen sind. „Aber auch jüngere können an einer Herzinsuffizienz erkranken, beispielsweise nach einer entzündlichen Herzmuskelerkrankung.“ Häufig gehen der Herzschwäche lang bestehende Grunderkrankungen wie Bluthochdruck und die koronare Herzkrankheit voraus. „Auch Rauchen, Diabetes, eine Herzklappenerkrankung oder ein vorangegangener Herzinfarkt können zu einer Herzschwäche führen“, warnt Prof. Korosoglou. Deshalb sei bei Vorerkrankungen ein gesunder Lebensstil wichtig. „Sie selbst können einen großen Beitrag zu Ihrer Herzgesundheit leisten, indem Sie nicht rauchen, Übergewicht reduzieren, Sport treiben und sich herzgesund ernähren.“ Als Sport empfiehlt der Experte fünfmal die Woche 30 Minuten die Ausdauer zu trainieren. Infrage kommen Walking, Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Neben dem sparsamen Einsatz von Salz rät Prof. Korosoglou zur mediterranen Küche mit viel Gemüse, Vollkorn, Nüssen, pflanzlichen Ölen und Fisch.

Wenn eine Herzschwäche allerdings schon besteht, bemerken Betroffene oft nur schleichende Symptome. „Typische Anzeichen für eine Herzinsuffizienz sind Kurzatmigkeit bei Belastung, Abgeschlagenheit und geschwollene Beine“, zählt der Chefarzt auf. „Dann ist die Erkrankung allerdings bereits ausgeprägt. Deshalb sollten Menschen, die solche Symptome längerfristig bemerken oder schon eine entsprechende Vorerkrankungen haben, zeitnah zum Hausarzt gehen.“ Denn je früher eine Diagnose vorliege, umso schneller und besser könne man den Krankheitsverlauf verlangsamen. Je nach Schwere und Diagnose der Erkrankung kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz. „Oft können Medikamente helfen, bei manchen Patienten kann es sinnvoll sein, einen Herzschrittmacher zu implantieren oder Stents in die Herzkranzarterien zu setzen“, sagt Prof. Korosoglou. „Für wen welche Therapie passend ist, muss individuell entschieden werden.“