„Sie werden zu einem Vorbild in Ihrem Umfeld“

Bildungszentrum Gesundheit Rhein-Neckar gGmbH Wiesloch: Stimmige Absolventenfeier für die examinierten Pflegefachkräfte


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Sie war greifbar, diese Melange aus Erleichterung, dass drei nicht immer leichte Jahre der Ausbildung nun der Vergangenheit angehörten, aus Freude über das Jetzt und der Spannung auf das, was wohl noch alles kommen wird. Jedenfalls hatte die Absolventenfeier der Pflegefachkräfte am Bildungszentrum Gesundheit Rhein-Neckar gGmbH in Wiesloch den festlichen Rahmen, der ihr zustand. Da passte der Eingangssong „An Tagen wie diesen“, dargeboten von Julia Weißgerber und Klaus Grasshoff, auch bestens. 

„Sie haben es geschafft!“, fasste Kathrin Petersohn, die stellvertretende Schulleiterin, kurz und bündig zusammen und blickte auf die festlich gekleideten jungen Menschen. „Mit Ihrem Examen werden Sie heute in die Praxis entlassen“, fuhr sie fort, „Sie übernehmen nun künftig Verantwortung und daher sollte Sie ihre Ausbildung auch mit Stolz erfüllen“. Schließlich arbeiteten die jungen Leute künftig in einem Beruf, der wie kein anderer so nah am Menschen stattfinde. In einem Beruf, der, so Petersohn weiter, immer wichtiger werde: „Seien Sie mutig, hinterfragen Sie kritisch und bleiben Sie kompromissbereit!“, schrieb sie den Absolventinnen und Absolventen ins Logbuch. 

Auch Geschäftsführer Walter Reiß gratulierte der munteren Schar, ging auf den allgegenwärtigen Fachkräftemangel ein und bedauerte, dass gerade im Bereich der Pflege der Stolz auf den Beruf, auf die Berufung, allzu oft hinterm Berg gehalten werde. Die examinierte Pflegefachkraft sei einer von 324 anerkannten Ausbildungsberufen und somit die Grundlage unserer Daseinsfürsorge. „In unserem Leben gibt es Phasen, in welchen wir die Hilfe anderer benötigen“, so Reiß weiter. Dies sei als Baby so, als Kind, aber auch im Alter und bei Menschen mit Behinderung. Leider sei die Ausbildung weitgehend in die Pandemie gefallen, „und gerade da mussten Sie auf Abstand gehen, wo doch eigentlich Nähe gefragt war und auch ist“.    

Jens Scheurich, Pflegedienstleiter am GRN-Standort Schwetzingen, hob hervor, dass dies ein Tag sei, der für ewig in Erinnerung bleiben werde, und gab den jungen Absolventen ein Bonmot von Albert Einstein mit auf den Weg: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“. Dies gelte auch für die Pflegeberufe, denn Wissen sei wichtig, „Sie haben viel Wissen in sich reingepowert, aber auch Fantasie ist im Umgang mit den zu pflegenden Menschen vonnöten“. Ihm blute immer sein Herz, wenn in den Medien, gehe es um Pflegeberufe, diese meist negativ konnotiert werden würden. Scheurich: „Lassen Sie sich davon nicht beirren, seien Sie stolz auf das Erreichte!“

Nach einem weiteren Song – „I’m a believer“ von den „Monkees“ – ließ Julia Weißgerber als Kursleiterin die vergangenen Jahre passieren: „Ich bin stolz auf Sie, und auch Sie können stolz auf sich sein. Denn Sie können heute von sich sagen ,wir haben es gerockt!‘“ Sie erinnerte an das gemeinsame Projekt innerhalb des Kurses, als es darum ging, einen Bollerwagen zu bemalen. Dieser Wagen sei auch ein Symbol der vergangenen drei Jahre gewesen, denn mit einem solchen sei man unterwegs, er führe Gutes zum Essen und Trinken mit sich, biete aber auch jenen, die Erholung bräuchten, Momente der Rast – und letztlich müsse er von allen gemeinsam gezogen werden, um von der Stelle zu kommen. Beweggründe für jungen Menschen, in die Pflege zu wollen, gebe es zu Genüge – Weißgerber nannte exemplarisch Interesse, bereits vorhandene Erfahrung und/oder Nächstenliebe: „Sie strahlen Ruhe auf die zu pflegenden Menschen aus und werden so zu einem Vorbild in Ihrem Umfeld!“   

Schließlich ging auch Ausbildungskoordinatorin Simone Windorf auf die nun endende Ära ein, beleuchtete diese nochmals, erinnerte an die Pandemie, die den Ablauf der Ausbildung durcheinanderbrachte, wies auf das Homeschooling hin – „doch nun können Sie ihre eigene Richtung gehen und Ihre persönliche Pflegehaltung finden!“ Dabei ermunterte sie die Absolventen, nicht auf ausgetretenen Pfaden zu wandeln, sondern neue Wege zu betreten. Corona sei, wie oben erwähnt, eine Herausforderung gewesen, „doch auch die unsichersten Zeiten gehen einmal zu Ende“. 

 

Weitere Infos zur Pflegeschule BZG unter: www.bildungszentrum-gesundheit.de/