Dr. Martin Stark, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie in der GRN-Klinik Eberbach, ist stolz – das Endoprothetikzentrum wurde rezertifiziert und untermauert auf diese Weise den hohen Leistungsstandard. „Seit 2015 sind wir zertifiziert, dies stellt das Qualitätssiegel in diesem Bereich in Deutschland dar“, sagt Dr. Stark, „für uns ist das natürlich eine Bestätigung unserer Arbeit und gibt dem Patienten die Sicherheit, dass die medizinische Versorgung hohe Ansprüche erfüllt, um ein optimales Ergebnis für ihn zu erreichen.“
Die Rezertifizierung, stelle insbesondere wohnortnahe und optimale Versorgung sicher, dies vor allem auch für ältere Patienten mit multiplen Begleiterkrankungen, für die man mit der Überwachungs- und Intensivstation sowie dem Herzkatheter bestens ausgerüstet sei.
Freilich komme eine solche Auszeichnung nicht von ungefähr, es müssten zunächst einige Hürden überwunden werden. Dr. Stark erklärt: „Im Vorfeld eines Audits müssen wir anhand eines Fragenkatalogs alle geforderten Angaben bei der Zertifizierungsstelle und beim Gutachter einreichen. Dabei werden alle Behandlungspfade vom ersten Kontakt in der Endoprothesensprechstunde über die stationäre Aufnahme und die Operation sowie die postoperative Behandlung mit Physio- und Schmerztherapie bis zur Entlassung in die Reha überprüft.“ Bestimmte Anforderungen seien zu erfüllen, so beispielsweise mindestens 50 Endoprothesen pro Operateur. Die Patienten dürften also sicher sein, von erfahrenen Medizinern operiert zu werden. „Bei der eigentlichen Zertifizierung, die zwischen ein und zwei Tagen dauert“, so Dr. Martin Stark weiter, „werden nochmals alle Punkte angesprochen und überprüft. Eventuelle Beanstandungen aus dem jüngsten Audit müssen bis dahin beseitigt sein. Weiterhin werden 20 Akten von Patienten überprüft, ebenso deren entsprechende Röntgenbilder.“ Die Zertifizierung wird durch einen erfahrenen Unfallchirurgen oder Orthopäden sowie einen Systemadministrator mit einer speziellen QM-Ausbildung vorgenommen.
Die Arbeit des EPZ, erklärt der erfahrene Orthopäde, laufe anhand einer Checkliste ab, die nach einem festgelegten, standardisierten Ablauf – der sogenannten SOP (Standard Operating Procedure) – abgearbeitet werde. „Das reduziert mögliche Fehler und garantiert ein gleichbleibend hohes Niveau. Natürlich sind im Verlauf Anpassungen und Veränderungen möglich, die dann beim Audit festgelegt und besprochen werden. Beispielsweise haben wir unseren Standard der postoperativen Schmerzmittelgabe verändert. Weiterhin werden regelmäßige Befragungen über Patientenzufriedenheit durchgeführt.“ Zusätzlich finden vierteljährlich Komplikationsbesprechungen im Team statt, die auch dokumentiert werden.
Dr. Stark: „Ein wichtiger Punkt ist die präoperative, computergestützte Prothesenplanung, bei der das Kunstgelenk individuell nach dem Röntgenbild vorbereitet wird. Diese wird im System gespeichert und kann im OP-Saal abgerufen werden. Auch die Nachbehandlung mit Mobilisation ist standardisiert festgelegt.“ Die Patienten dürften spätestens am Tag nach der OP aufstehen und die ersten Gehversuche mit dem Physiotherapeuten machen. Die Überweisung in die Reha erfolge dann nach sieben Tagen, je nach Genesungsprozess sei eine Entlassung auch früher möglich.
Weitere Informationen unter www.grn.de/eberbach/klinik/orthopaedie-und-unfallchirugie/die-fachdisziplin