Patienteninformationstag zum Thema Brustkrebs in der GRN-Klinik Weinheim

Zahlreiche Besucher lauschen beim Patienteninformationstag in der Caféteria der GRN-Klinik Weinheim hochkarätigen Vorträgen / Infostände laden zum Verweilen und zum gemeinsamen Austausch ein


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Es hatte ein bisschen etwas von einem gemütlichen, verfrühten Weihnachtsmarkt-Bummel: In der GRN-Klinik Weinheim reihte sich am Samstag zum Patienteninformationstag des Brustzentrums im Foyer der GRN- Klinik Weinheim ein Stand an den nächsten: Hier waren Perücken und selbst genähte Kissen und Umhängetaschen zu bewundern, dort wohlduftende Kerzen und Mittel zur Reduzierung von Nebenwirkungen. Die Stände dienten weiterführenden Informationen und boten eine Austauschplattform, ergänzend zum wesentlichen Part des Tages: In der gut gefüllten Caféteria gaben hochkarätige wissenschaftliche Vorträge tiefe Einblicke in die aktuellen Möglichkeiten der Brustkrebs-Therapie.
Prof. Dr. Andreas Schneeweiß, Sektionsleiter Nationales Centrum für Tumorerkrankungen NCT, Universitätsklinikum und Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, referierte über rätselhafte Abwehrmechanismen von Krebszellen und stellte Möglichkeiten der zielgerichteten Krebstherapie vor. 

Kollegin Natalia von Fürstenberg, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in der GRN-Klinik Weinheim, stellte die Frage in den Raum „Eigenfett: ein Alleskönner?“ und erläuterte das Thema Eigenfetttherapie mit notwendigen Voraussetzungen und einigen Patientenbeispielen aus der Praxis. 

Dr. Steffen Wagner, Vorsitzender der Saarländischen Krebsgesellschaft Saarbrücken, wies auf den wichtigen Unterschied zwischen Alternativmedizin (vor der er warnt) und Komplementär-Medizin (die ergänzend hilfreich sein kann) hin – und zeigte in seinem Vortrag „Von Akupunktur bis Vitamin D – was ist sinnvoll für mich?“ auf, wie man Nebenwirkungen von Chemotherapie, Operation, Bestrahlung und Antihormontherapie erträglicher machen und die Lebensqualität verbessern kann. 

Weil eine Krebserkrankung oft auch die Partnerschaft stark belastet, stellte GRN-Psychoonkologin Beate Rohden-Schiller Strategien zur gemeinsamen Verarbeitung, zum Umgang mit Ängsten, Sorgen und Fürsorge vor. Mit Veronika Drop kam auch eine Betroffene zu Wort. Sie berichtete dem interessierten Publikum, wie sie ihre Gefühle im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung mithilfe von Kunst bewältigte.

Monika Schmitt kommt in Begleitung ihres Mannes schon seit vielen Jahren regelmäßig zum Patienteninformationstag. „Mir gefällt die Veranstaltung sehr gut. Ich schaue mir auch die Infostände gern an“, sagt sie. Gerade Patienten, die neu an Brustkrebs erkrankt seien, könnten aus den Vorträgen viele wertvolle Informationen mitnehmen. „Behandlungen werden vorgestellt und immer wieder komme neue Sachen und Entwicklungen dazu“, stellt sie fest. 

Sie selbst war an Brustkrebs erkrankt, inzwischen liegt das fünf Jahre zurück. Die Behandlung und Fürsorge in der GRN-Klinik Weinheim hat sie in sehr guter Erinnerung behalten. „Man ist gut aufgehoben, wird umfassend informiert, was alles möglich ist, und bekommt auch alles hier angeboten. Ich würde das Brustzentrum in Weinheim jedem weiterempfehlen.“

Gatte Wolfgang Schmitt, der wegen anderer Leiden schon oft in der GRN-Klinik Weinheim war, kommt jedes Jahr gern mit seiner Frau zum Patienteninfotag: „Das interessiert mich ja auch. Es ist wichtig, informiert zu sein, und durch die Vorträge verstehe ich manches besser, was ich sonst vielleicht nicht gleich begreifen würde.“ 

Nicht betroffen, aber mit dem Wunsch zu helfen, präsentierte sich beispielsweise der Landfrauenverein Mörlenbach gemeinsam mit dem katholischen Frauenbund Fürth als Aussteller. Die Damen nähen Kissen in Herzform, die, unter den Arm geklemmt bei Schmerzen entlastend wirken können, Beuteltaschen zum Umhängen und Beanies und zeigten diese an ihrem Stand. Die Kissen, mit Füllmaterial gesponsert von der Firma Freudenberg, finden stationäre Brustkrebspatientinnen in der GRN-Klinik Weinheim als kleines Geschenk auf ihrem Krankenhausbett.

„Unsere jährliche Informationsveranstaltung zum Thema Brustkrebs ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagt Dr. Lelia Bauer, Chefärztin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiterin des Brustzentrums der GRN-Klinik Weinheim. „Für Betroffene und Interessierte bietet der Tag die Möglichkeit, sich zu den neuesten Erkenntnissen und neuen Therapiekonzepten zu informieren. Die außerordentliche Belastung der Krebserkrankung stellt Betroffene und Angehörige vor einer großen Probe.“ Aus diesem Grund seien Themen und Strategien zum Umgang mit eigenen Ressourcen, Wege zur Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils immer im Programm enthalten. „Dieses Jahr haben wir der Partnerschaft, der supportiven Maßnahmen und der heilenden Kraft der Kunst einen großen Platz eingeräumt“, so die Leiterin des Brustzentrums weiter. Dr. Bauer freut sich über die rege Teilnahme, die interessierten Fragen der Gäste und dankt auch dem hochkarätigen Vortragsteam für die spannenden Beiträge.