Wenn alles so optimal weiterläuft, soll der Neubau der Urologie an der GRN-Klinik Eberbach im Oktober 2021 fertiggestellt sein. Der neue Klinikbereich hat ein Gesamtvolumen von rund 18 Millionen Euro und wurde erst durch die Zusage der Dietmar-Hopp-Stiftung über 5,5 Millionen Euro realisierbar. Aktuell bereits zu sehen ist der dreigeschossige Anbau an der Gebäudenordseite zur Erweiterung der urologischen Funktionsdiagnostik und zur Einrichtung einer Dialyse- und einer radiologischen Praxis.
Im Erdgeschoss wird die Urologie untergebracht, im ersten Stock ärztliche Praxen. Das zweite Stockwerk ist für die Lüftungstechnik da. Für diesen Neubau wurde das ältere der beiden Schwesternwohnheime abgerissen. Klinikleiter Tim Egger freut sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Ralf Geiger und Dr. Jan Voegele, Chefarzt der Urologie, darüber, „dass wir mit den Bauarbeiten voll im Plan liegen.“
„Aktuell werden bereits die Fenster eingebaut und mit dem aufwändigen Innenausbau begonnen“, ergänzt Geiger, der im Sommer 2019 das Projekt als kommissarischer Leiter von Anfang an begleiten durfte. Die Außenanlagen werden im Frühjahr fertiggestellt. Für ihn ist, ebenso wie für Tim Egger, wichtig gewesen, „dass durch die Bauarbeiten bisher zu keinem Zeitpunkt der Klinikablauf beeinträchtigt war.“
Dr. Voegele und sein Team fiebern der Eröffnung entgegen. Neue Anforderungen an die medizinischen Einrichtungen und deutlich mehr Patienten machten den Ausbau der Urologie erforderlich. Bisher war und ist die Urologie-Abteilung im ersten Stock des Altbaus aus den 70er-Jahren untergebracht und hat – wie Dr. Voegele augenzwinkernd feststellt – fast schon „einen gewissen Retro-Charme“.
Mit dem Neubau geht auch die Anschaffung neuer, modernster Geräte einher, die den heutigen Anforderungen mehr als gerecht werden. Tim Egger: „Wir verfügen dann über das modernste Equipment, einen Operationssaal mit High End-Level.“ Das bedeutet, dass auch komplexe Krankheitsbilder minimalinvasiv behandelt und somit große Bauchschnitte vermieden werden können. Auch künftig werden in der Urologie Eberbach alle gutartigen und bösartigen Erkrankungen des Urogenitaltraktes (bei Männern, Frauen und Kindern), d. h. der harnbildenden und harnableitenden Organe wie Niere, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre behandelt. Zum weiteren Spektrum der Fachabteilung gehört die Behandlung der Prostata sowie der äußeren Geschlechtsorgane des Mannes. Neben der Onkologie, Infektiologie, Fehlbildungen und Harninkontinenz ist das Steinleiden eines der wichtigsten Schwerpunkte der Abteilung, in der künftig alle zeitgemäßen Operationsverfahren angewendet werden können. Dr. Voegele ist sich sicher: „Wir werden in der neuen Abteilung unsere hohe medizinische Qualität und gleichzeitig patientenorientierte und -zentrierte Diagnostik und Therapie noch steigern können.“
Mit dem Millionenprojekt investieren die GRN-Klinik, der Kreis, das Land und die Hopp-Stiftung, die allesamt an der Finanzierung beteiligt sind, in den Standort Eberbach. Verantwortlich für die Umsetzung der Planungen ist der Eigenbetrieb „Bau und Vermögen“ des Rhein-Neckar-Kreises, der die Bauleistungen offen ausgeschrieben hatte. „Uns freut es besonders, dass auch Betriebe aus der Region den Zuschlag bekommen haben“, weiß Tim Egger, der zudem einen großen Dank Richtung Rüdiger Burger richtet. Der Geschäftsführer der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH hatte 2016 die Finanzen gesichert. Die Abteilung sei durch den Ausbau für künftige Herausforderungen gewappnet und optimal aufgestellt.
Bild: Klinikleiter Tim Egger (l.), Stellvertreter Ralf Geiger (r.) und Dr. Jan Voegele, Chefarzt der Urologie (Mitte), begutachten die Baustelle.