„Mit der neuen Herzkatheter-Anlage haben wir einen wichtigen Schritt in die Zukunft gemacht“, freut sich Dr. Daniel Herzenstiel, Leitender Arzt der Abteilung Kardiologie und Angiologie in der GRN-Klinik Eberbach, bei der offiziellen Einweihung der Herzkatheter-Anlage. Seit 2011 hat die GRN-Klinik Eberbach ein Herzkatheterlabor, jetzt wurde das alte Gerät gegen eines ausgetauscht, das auf dem allerneuesten Stand der Technik ist.
Wichtigste therapeutische Einsatzmöglichkeit des Herzkatheters ist unter anderem die Notfallbehandlung bei Herzinfarkt. Mithilfe von Kathetern, Ballons und Stents werden verschlossene oder verengte Herzkranzgefäße wiedereröffnet und die Durchblutung des Herzmuskels wiederhergestellt. Für den Patient ist die Erleichterung sofort spürbar.
Während des Eingriffs sind Patienten in der Regel bei vollem Bewusstsein, lediglich die Einstichstelle wird örtlich betäubt. Für viele ist dadurch ein stationärer Aufenthalt bei einer Herzkatheter-Untersuchung mittlerweile nicht mehr notwendig. Diese Untersuchungen können oft vollständig ambulant durchgeführt werden.
Aber auch außerhalb von akuten Herzinfarkten kann eine Herzkatheteruntersuchung nötig sein, beispielsweise zur Diagnostik bei chronischer Gefäßverkalkung der Herzkranzgefäße, aber auch zur invasiven Abklärung von schweren Erkrankungen der Herzklappen oder des Herzmuskels selbst. „Mit der neuen Anlage wurde ein Hybrid-OP geschaffen, in dem wir unkompliziert Herzschrittmacher implantieren können“, so Dr. Herzenstiel.
Auch akute und chronische Durchblutungsstörungen an Becken- und Beinarterien können mit der neuen Anlage minimal-invasiv und mit geringerer Kontrastmittelmenge sowie Strahlenexposition für Patienten diagnostiziert und behandelt werden. Die Anlage „Artis one“ der Firma Siemens ist hochmodern und bietet viel Komfort für Untersucher und Patient. Moderne Softwarealgorithmen wie zum Beispiel die automatische Erkennung von vorimplantierten Stents helfen die nötige Strahlung zu reduzieren: „Das Gerät liefert uns hochauflösende Bilder, sodass wir eine geringere Menge Kontrastmittel geben müssen und trotzdem jedes Detail erkennen können“, erläutert Prof. Dr. Grigorios Korosoglou, Chefarzt der Kardiologie und Angiologie der Kliniken Weinheim und Eberbach. „Die Kriterien für Strahlensicherheit sind in den vergangenen Jahren immer strikter geworden sind“, so der Kardiologe weiter. „In den nächsten Jahren wäre die jetzige Anlage überholt gewesen.“
Außerdem spielt der neue Herzkatheter eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Oberärzten. „Denn seit kurzem sind die GRN-Kliniken Weinheim und Eberbach von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Stätte der Zusatzqualifikation für die Interventionelle Kardiologie anerkannt worden“, erklärt Prof. Korosoglou. „Diese Auszeichnung unterstreicht die Qualität unserer Arbeit in beiden Standorten und ist außerhalb von Uni-Kliniken oder anderen großen Zentren selten zu finden. Deswegen empfinden wir diese Auszeichnung als ein relevantes Qualitätsmerkmal und Anerkennung unserer Teams in beiden Standorten. Dabei ist es wichtig, mit der neuesten Technik auszubilden und Patienten zu helfen.“
Für GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs ist die Neuanschaffung vor allem auch ein Zeichen für den Standort Eberbach: „Dieses Signal ist mir insofern sehr wichtig, als dass es unser Commitment zu unserem Gesundheitsstandort in Eberbach noch einmal mehr unterstreicht. Wir als GRN, aber auch unser Träger, der Rhein-Neckar-Kreis, sind fest davon überzeugt, dass unser Standort hier im Odenwald insbesondere auch für die Notfallversorgung der Patientinnen und Patienten im unmittelbaren Umkreis unentbehrlich ist – unabhängig davon, was unser Gesundheitsminister derzeit an Ideen zur Zentralisierung von Gesundheitsleistungen verfolgt. Hierfür setzen wir uns ein und rüsten uns für die Zukunft.“