Ärzte und Pflegekräfte haben sich bei einer digitalen Konferenz der GRN-Klinik Sinsheim über die stationäre und ambulante Palliativversorgung in Sinsheim und Umgebung informiert. Moderiert von Dr. Christiane Serf, Chefärztin für Anästhesie und Intensivmedizin, wurde schnell deutlich, dass dieser „letzte Dienst am Menschen unverzichtbar geworden ist“, wie es ein Teilnehmer der Online-Fortbildung mit dem Titel „Was macht spezialisierte Palliativversorgung speziell?“ zusammenfasste. Und wenn der Schritt hin zur stationären Aufnahme trotz der engagierten Arbeit des PalliativeCareTeams (PCT) Kraichgau, das schwerkranke Patienten zuhause oder in ihrem Pflegeheim mitbetreut, unumgänglich ist, funktioniert die Vernetzung zwischen Klinik und PCT zum Wohle des Patienten reibungslos.
Vor knapp vier Jahren wurde in der GRN-Klinik Sinsheim eine sechs Betten umfassende stationäre Palliativeinheit ins Leben gerufen, auf der Patienten innerklinisch, von auswärtigen Kliniken und natürlich auch auf Zuweisung des Hausarztes oder der Hausärztin aufgenommen werden. Dort behandelt sie ein multiprofessionelles Team nach palliativmedizinischen Gesichtspunkten. „Die Palliativstation ist eine Station mit Behandlungsauftrag, wir sind kein Hospiz“, ist es Dr. Damaris Köhler, Oberärztin der Anästhesie und Intensivmedizin und Leiterin des PCT Kraichgau besonders wichtig, deutlich zu machen. Die ausgebildeten Fachpflegekräfte begleiten die Patienten, indem sie ihnen unter anderem durch palliativmedizinische Therapien Schmerzen nehmen. Sie erhalten ein Angebot, dass von intensiver Gesprächsbegleitung über Musik- und Aromatherapie bis hin zur tiergestützten Therapie reicht.
Der niedergelassene Arzt Dr. Andreas Hammer, Facharzt für Allgemein- und Palliativmedizin aus Eschelbach, skizzierte in seinem Vortrag die eindrucksvolle Arbeit des PCT Kraichgau im Rahmen der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV). Wichtig für das Team sei besonders der persönliche Kontakt zu den Patienten. Die Arbeit als Bereitschaftsarzt erfülle ihn hier auch nach vielen Jahren noch mit Freude und Ehrfurcht, wenngleich er sich auch über weitere Unterstützung freuen würde. „Aktuell sind wir vier Bereitschaftsärzte, die sich die täglichen Dienste im Wochenrhythmus teilen“, so Dr. Hammer. Mit Dr. Regina Cairns, Fachärztin für Anästhesiologie, Allgemeinmedizin und Palliativmedizin aus Mühlhausen, hatte er sogleich eine Fürsprecherin an seiner Seite. Die Expertin machte deutlich, welche Weiterbildungsmodule nötig sind, um die Zusatzbezeichnung „Palliativmedizin“ zu erhalten. Einige Wochenenden müsse man durch die Ausbildung sicherlich opfern, doch habe sie persönlich diesen Schritt noch nicht bereut.
Eines steht in der Palliativmedizin über allem, da waren sich zum Schluss alle einig: Als Teil eines Teams will man gemeinsam schwerkranke Menschen ohne Heilungsaussicht begleiten und ihnen helfen. Und dafür lohne sich alle Mühe. Für weitere Informationen können sich Interessierte telefonisch direkt an das PalliativeCareTeam unter 07261 66 1920 oder an die Palliativeinheit unter 07261 66 18050 wenden.