Arthrose an Hüfte oder Knie kann die Mobilität und Lebensqualität stark einschränken. Ist der Erhalt des Gelenkes nicht mehr möglich, eröffnet die Implantation eines Kunstgelenkes (Endoprothese) eine neue Perspektive. Dr. med. Martin Honsowitz, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der GRN-Klinik Weinheim, informierte am Montag, 10. Februar 2020, über den aktuellen Stand moderner chirurgischer Behandlungsmethoden. Rund 150 Interessierte waren trotz des Sturmtiefs „Sabine“ in die Cafeteria gekommen, um dem Vortrag „Hüft- und Kniearthrose – von der konservativen Therapie zur Operation“ des erfahrenen Mediziners ihre Aufmerksamkeit zu schenken. „Das große Interesse heute zeigt, dass es ein sehr wichtiges Thema ist“, befand der Chefarzt im Vorfeld der Veranstaltung, die im Rahmen der Vortragsreihe „Chirurgie und Sie“ stattfand. In der Tat: Zuletzt wurden in Deutschland jährlich über 400.000 Kunstgelenke implantiert. In Weinheim operieren die vier Hauptoperateure etwa 370 Gelenke im Jahr.
Die GRN-Klinik Weinheim verfügt seit sechs Jahren über ein zertifiziertes Endoprothetikzentrum und erfüllt damit Operation für Operation die höchsten Anforderungen des weltweit ersten Qualitätssiegels endoCert. „Unsere Patienten, die ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk bekommen, profitieren bei uns in Weinheim von den qualitativ hochwertigen Eingriffen – sie sind aufgrund einer optimierten Behandlung schnell wieder fit.“ Eine moderne Kurzschaftprothese und ein muskelschonender, minimal-invasiver Zugang in der Hüftendoprothetik mit sofortiger Belastbarkeit sowie ein seit Jahren bewährtes Implantat bei der Knieendoprothetik erlauben eine volle Belastung zum Antritt der Reha, unabhängig davon, ob zementiert wurde oder nicht. Ebenso interessant: In den vergangenen fünf Jahren ist es in Weinheim sogar gelungen, die Gabe von Blutkonserven deutlich zu reduzieren – nämlich auf null Prozent. Das bedeutet: „Unsere Ärzte benötigen bei ihren Operationen kein Fremdblut mehr“, beantwortete Dr. Honsowitz eine Frage aus dem Besucherkreis. Damit wird das Risiko einer Übertragung von Hepatitis oder HIV ausgeschlossen.
In seinem Vortrag ging der Mediziner auch auf die Ursachen der Arthrose wie Überbelastung, Kapsel-Entzündung, angeborene Fehlstellung und familiär bedingte Knorpelqualität ein. Die Symptome sind schnell zuzuordnen: Die Arthrose beginnt schleichend, der Schmerz ist belastungsabhängig und es gibt einen morgendlichen Anlaufschmerz, der sich nach einer gewissen Zeit auch in Ruhe zeigt. „Spätestens, wenn sich der Patient einschränkt, erfährt er eine Reduktion der Lebensqualität.“ Deutliche Zeichen für eine Hüftarthrose seien Leistenschmerzen, für eine Kniearthrose Knieschmerzen.
Wann hilft eine konservative Therapie mit Physiotherapie, Einlagen, Gewichtsreduktion und Hyaluronsäure, und wann ist eine Operation unumgänglich? „Der Leidensdruck und die Lebensqualität sind entscheidend. Den Zeitpunkt der Operation bestimmt der Patient. Wir operieren nicht das Röntgenbild, sondern den Patienten mit seinen Schmerzen“, so Dr. Honsowitz abschließend.
Weitere Termine der Vortragsreihe „Chirurgie und Sie!“ 2020:
Bildunterschrift: Dr. med. Martin Honsowitz (Foto: GRN/Callies)