Passend zum bunten Herbst präsentierte die Künstlergruppe WieArt Rhein-Neckar in einer Vernissage in der GRN-Klinik Schwetzingen helle und farbenfrohe Kunst unter dem Titel „Operation Kunst“. „Wir sind dem Wunsch der Klinik nachgekommen, fröhliche Bilder zu zeigen, “, so Klaus Bast, Kurator und Künstlerischer Leiter der Gruppe, „die harmonisch in den Neubau einfügen.“
Und so strahlen die Werke, die in der Eingangshalle, in der Kapelle sowie im 3. und 4. Stock der Klinik zu sehen sind, wie die Herbstsonne, die durch die bodentiefen Fenster des neuen Veranstaltungsraumes im 4. Stock schien. Zur musikalischen Untermalung des Band-Projektes ‚New Story‘, eröffnete Klinikleiter Tobias Schneider die Vernissage: „Von außen betrachtet könnte man sich fragen, ob es abwegig ist, in einer Klinik Kunst zu zeigen und ob Medizin und Kunst überhaupt zusammenpassen. Aber ja, es passt - Kunst unterstützt die Selbstheilungskräfte der Menschen in den Krankenhäusern, die man viel stärker beachten sollte. Deshalb ist der Titel der Ausstellung ‚Operation Kunst‘ ein spannendes Wortspiel.“
Dr. Annette Maleika, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe, die diese Ausstellung initiiert hat, erläuterte: „Mir fiel sehr spontan der Titel ‚Operation Kunst‘ ein, denn meine Leidenschaft als Gynäkologin ist das Operieren. Ich habe sofort Parallelen zwischen einem Operations-Werk und der Kunst gesehen.“ Mit dem Titel wolle sie den Bezug herstellen zwischen Medizin und Kunst – denn Kunst könne Medizin sein und Medizin Kunst, vor allem das Operieren sei eine Kunstfertigkeit in hohem Maße.
„Das Besondere dieses Mal ist“, so die Ärztin weiter, „dass hier eine ganze Künstlergruppe Werke präsentiert, in einer bunten Mischung aus Malerei, Skulptur, Fotografie und Digitaler Kunst. Jeder Künstler hat seine eigene Art, seine eigene Stimme und seine eigene Geschichte, manchmal auch Krankengeschichte. Die große Strahlkraft dieser Werke auf den ehemals weißen Flächen ist faszinierend. Wir alle - Klinik-Mitarbeitende, Patienten und Besucher - nehmen die Eindrücke der Bilder mit.“
Ebenso erfreut zeigte sich Laudatorin Elfriede Breitwieser, eine der zwanzig Kunstschaffenden, die hier ausstellen, von insgesamt 80 der Künstlergruppe WieArt: „Wir sind sehr froh, zum ersten Mal in einem Krankenhaus ausstellen zu dürfen. Was mich beeindruckt hat, sind die Räumlichkeiten, bei denen man gar nicht merkt, in einer Klinik zu sein - besonders die außergewöhnlich gestaltete Kapelle, die wir mit unseren Kunstwerken sehr passend bestücken konnten.“
Laut der Künstlerin wollten die Kunstschaffenden eine Atmosphäre der Kreativität schaffen und die Patienten in ihrer Genesung unterstützen und ihnen eine Welt der Schönheit und Inspiration zeigen, in die sie eintauchen können: „Kunst hat eine einzigartige Fähigkeit, Emotionen zu wecken und Trost und Hoffnung zu spenden, und kann als therapeutisches Mittel eingesetzt werden und Anregung liefern. Und das ist in einer Klinik sicherlich von unschätzbarem Wert.“
Im Anschluss nutzen die Besucher die Gelegenheit, sich mit den Kunstschaffenden über die Ausstellungsstücke auszutauschen. All die unterschiedlichen Werke trugen zu einer wirklich erfolgreichen Vernissage bei, wie auch Dr. Maleika resümierte: „Die Künstlergruppe WieArt hat diese Ausstellung mit großer Kreativität und Perfektion sehr sorgfältig und akribisch geplant - wie eine Operation - und das Ergebnis ist optimal gelungen.“