Kalten Strukturwandel beenden

GRN-Kliniken beteiligen sich am 20. Juni an bundesweiter Aktion „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“


News/Pressemitteilungen

Mit dem bundesweiten Aktionstag unter dem Titel „Alarmstufe Rot –  Krankenhäuser in Not“ machen Kliniken in Deutschland am 20. Juni auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Mit dabei die GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH mit Aktionen an den Standorten in Eberbach, Schwetzingen, Sinsheim und Weinheim.

Die Klinikeingänge werden in den Abendstunden vom 19. auf den 20. Juni und vom 20. auf den 21. Juni rot beleuchtet, ein Banner über den Eingängen macht auf die Aktion aufmerksam, mit Vorträgen werden Mitarbeitende über den aktuellen Stand der Dinge in Bezug auf die bevorstehende Klinikreform und die damit verbundenen voraussichtlichen Auswirkungen auf die Kliniken informiert und über Social-Media-Aktionen wird die breite Öffentlichkeit über die Finanznot der Kliniken aufmerksam gemacht. 

Die GRN-Kliniken sind von immensen inflationsbedingten Kostensteigerungen bei fehlender Refinanzierung betroffen und haben das vergangene Jahr 2022 mit einem deutlich höheren Defizit als die Jahre zuvor abgeschlossen. Tief rote Zahlen sind auch weiterhin zu erwarten, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern.

„Wir benötigen dringend eine verlässliche Finanzierung für Kliniken. Der Rhein-Neckar-Kreis steht hier eng an unserer Seite, kann aber allein und auf Dauer unmöglich die steigenden Kosten tragen. Bund und Länder sind gefragt, die Kliniken – und damit vor allem Patienten – nicht im Regen stehen zu lassen“, sagt GRN-Geschäftsführerin Judith Masuch.

Amtskollegin Katharina Elbs ergänzt: „Die Krankenhäuser haben schwierige Jahre hinter sich gebracht. Inzwischen aber eskaliert die Situation nochmals durch Energiepreise, Inflation, Tariferhöhungen und das Jahr 2023 scheint wirtschaftlich das schwierigste für den Bestand vieler Häuser zu sein. Aus unserer Sicht reagiert die Politik auf diese Situation zu zögerlich“, findet Katharina Elbs.

„Damit eine Krankenhausreform gelingen kann, müssen die Häuser mit Hilfe eines Vorschaltgesetzes stabilisiert werden. Der kalte Strukturwandel mit zahlreichen Klinikinsolvenzen, insbesondere von Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung kann nicht das Ziel sein, zumal die umliegenden Maximalversorger in Heidelberg und Mannheim nicht die Versorgung in der Fläche abfangen können. Wir appellieren deshalb an die Politik: Wir benötigen jetzt mehr Geld für Personal und notwendige Investitionen, damit die dringend notwendige Krankenhausreform sinnvoll umgesetzt werden kann!“

Schon im Herbst 2022 hatten die Kliniken darauf aufmerksam gemacht, dass die Krankenhäuser einer extremen Unterfinanzierung ausgesetzt sind. Auch unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt. Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und 6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Kurzfristig hat sich die Politik entschlossen, 4 dieser 6 Milliarden als direkte pauschale Hilfen auszuzahlen – immerhin ein kleiner Lichtblick. 

Andere inflationsbedingte Mehrkosten, wie für Material, externe Dienstleister, Lebensmittel usw. treffen die Kliniken weiterhin. Die Krankenhäuser haben keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben. Die Preissteigerungen der Kliniken sind für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Die Inflation liegt weit darüber. 

Durch inflationsbedingte Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro anhäufen. Zu den Kostenbelastungen gehört die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar. Die Kliniken fordern die Politik deshalb auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bis die große, von allen Seiten als notwendig angesehene, Krankenhausreform wirklich greift, müssen Insolvenzen der Krankenhäuser vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist. Entscheidend dabei sind nicht nur kurzfristige Hilfsprogramme und Rettungsschirme, sondern eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung, welche die Kliniken auch langfristig aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt – und damit die wohnortnahe medizinische Versorgung der Menschen – auch im ländlichen Bereich – sicherstellt.
   

Weitere Informationen:

Ein Video zur DKG-Aktion finden Sie hier: 

https://youtu.be/-h7xgyAgobE

 

Infos zur DKG-Aktion: 

https://www.dkgev.de/fair/

https://www.bwkg.de/alarmstufe-rot/

 

Eine Petition der Deutschen Krankenhausgesellschaft für eine bessere Finanzierung der Krankenhäuser:

https://www.dkgev.de/fair/ihre-stimme-fuer-die-krankenhaeuser/

 

Informationen zu den GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar:

www.grn.de