„Die Einrichtung des Herzkatheterlabors zur verbesserten Soforthilfe bei Herzinfarkten war vor zehn Jahren ein Meilenstein in der Notfallversorgung. Seit September 2011 haben wir rund 9000 Herzkatheteruntersuchungen und mehr als 3500 Stentimplantationen durchgeführt, womit wir sehr vielen Patienten helfen und zahlreiche Leben retten konnten. Das sind stolze Zahlen, die zeigen, dass sich die Investition von damals mehr als ausgezahlt hat“, freut sich der Ärztliche Leiter der Kardiologie der GRN-Klinik Eberbach, Dr. Daniel Herzenstiel. Anlässlich des Weltherztages, der jedes Jahr am 29. September begangen wird und auf die Wichtigkeit der Herzgesundheit aufmerksam machen will, zieht Dr. Herzenstiel eine durchweg positive Bilanz für die Klinik, aber besonders für die Menschen in der Region.
Im Herzkatheterlabor in Eberbach werden Patienten mit akuten und chronischen Durchblutungsstörungen der Herzkranz- oder Beingefäße, Herzrhythmusstörungen, erkrankten Herzklappen und zahlreichen weiteren Störungen des Herz-Kreislaufsystems ambulant oder stationär untersucht und behandelt. „Vorteil der Methode ist die Möglichkeit, alle Herzkranzgefäße über eine bildgebende Software darstellen zu können, wodurch beispielsweise Verengungen von Gefäßen deutlich erkennbar und lokalisierbar sind. Der Arzt kann direkt therapeutisch tätig werden, ohne kostbare Zeit zu verlieren“, erklärt der Kardiologe. Im Herzkatheterlabor werden mithilfe von Kathetern, Ballons und Stents verschlossene oder verengte Herzkranzgefäße bei einem akuten Herzinfarkt wiedereröffnet und die Durchblutung des Herzmuskels wiederhergestellt.
Seit der Einstellung von Dr. Herzenstiel 2014 und durch die enge Zusammenarbeit mit der Abteilung für Allgemeinchirurgie sind darüber hinaus zahlreiche Herzschrittmacher-Implantationen fester Bestandteil der Abteilung. „Im Anschluss an eine solche OP bieten wir den Patienten eine Schrittmacher-Nachsorge an, die sie zweimal im Jahr wahrnehmen sollten“, so Dr. Herzenstiel. Seit zwei Jahren werden in Eberbach auch Defibrillatoren operativ eingesetzt. Es handelt sich dabei um ein kleines Gerät, das unter die Haut implantiert wird und zum Einsatz kommt, wenn bösartige Herz-Rhythmusstörungen, sogenannte Kammertachykardien, auftreten. Der Defibrillator kann den normalen Herzrhythmus durch einen dosierten Stromschlag wieder herbeiführen.
Das Herzkatheterlabor, das zunächst erfolgreich als Kooperation mit dem Universitätsklinikum Heidelberg begann, wird seit Beginn dieses Jahres in Eberbach in Eigenregie geführt. „Wenn wir auf die vergangenen zehn Jahre zurückblicken, dann gilt ein großer Dank auch Professor Dr. Hugo Katus, der das Herzkatheterlabor Eberbach gegründet und es neun Jahre lang geführt hat“, betont Dr. Herzenstiel.
Informationen über Behandlungsmöglichkeiten und Schwerpunkte der Kardiologie befinden sich auf der Homepage der Klinik unter www.grn.de/eberbach/klinik/innere-medizin.