„Für mich ist der Pflegeberuf mehr als ein Job. Er ist Berufung, und es macht mir Freude, für meine Mitmenschen da zu sein und mich um sie zu kümmern“: Vivienne Reutzel lächelt affirmativ, als sie von ihrer täglichen Arbeit im Schockraum der Zentralen Notaufnahme erzählt. Die junge Dilsbergerin ist seit 2014 in der Pflege tätig. „Zunächst habe ich die einjährige Ausbildung als Pflegehelferin absolviert“, sagt sie, „und anschließend jene zur Pflegefachkraft drangehängt.“
Auch danach war für sie klar, dass sie sich weiterqualifizieren möchte und so packte sie noch die zweijährige Zusatzqualifikation zur Notfallpflegerin drauf. Eine Sache, die bei Pflegedienstleiter Rolf Poxleitner auf offene Ohren stieß und die er nach Kräften unterstützte: „Wir in Eberbach müssen in der Zentralen Notaufnahme eine Basisnotfallversorgung sicherstellen“, erklärt Poxleitner, „das heißt, dass pro Schicht mindestens ein Notfallpfleger anwesend sein muss, der, bis der jeweils zuständige Arzt übernimmt, eine Ersteinschätzung sowie erste einleitende Maßnahmen vornimmt.“ Vivienne Reutzel ergänzt: „Dazu gehören EKGs und Reanimationsmaßnahmen.“ Aktuell sind in der Notaufnahme weitere sechs Notfallpfleger tätig, Ende des Jahres wird noch eine weitere Kollegin oder Kollege hinzukommen, die Notfallversorgung sukzessive weiter ausgebaut.
Vivienne Reutzels Zusatzausbildung umfasste, so die Vorgaben, in den zwei Jahren mehr als 920 Stunden Arbeit in einer Notaufnahme, davon mindestens 300 Stunden in der Zentralen Notaufnahme. „Ich machte auch unter anderem Bekanntschaft mit Tätigkeiten auf der Intensivstation, zudem im Herzkatheterlabor und in der Anästhesie.“ In Eberbach kämen viele Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern an, da bedürfe es eines geschulten und optimal ausgebildeten Fachpflegepersonals. Die 24-Jährige räumt ein, dass es nicht immer einfach gewesen sei, neben dem Hauptberuf noch die Ausbildung zu absolvieren und abwechselnd einmal pro Monat für eine Woche entweder in Heidelberg oder Bad Mergentheim präsent zu sein, „doch ich möchte rückblickend diese tolle Zeit nicht missen. Ich denke auch, gerade durch diese Zusatzqualifikation und dadurch, dass ich sie bestanden habe, bin ich an mir gewachsen!“
Benjamin Müller, Pflegeleiter der Zentralen Notfallaufnahme, unterstreicht die Wichtigkeit, bestens ausgebildete Kollegen zu haben: „In erster Instanz müssen wir am Standort Eberbach als Maximalversorger auftreten, denn die nächsten größeren Klinikstandorte, etwa Heidelberg, Heilbronn oder Sinsheim, sind doch recht weit entfernt. Damit kommt uns als eher kleines Haus in einem ländlichen Umfeld eine immens wichtige Aufgabe zu, der wir nur mit einer bestens funktionierenden Notaufnahme und einem vorzüglich ausgebildeten Personal gerecht werden. Deshalb sind wir froh, dass Vivienne unser Team nun verstärkt.“
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