Das kooperative Brustzentrum der GRN-Kliniken Schwetzingen und Sinsheim war im vergangenen Jahr zum dritten Mal erfolgreich durch den TÜV Süd rezertifiziert worden – jetzt wurde das erste von zwei Überwachungsaudits durchgeführt. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie gab es dabei erstmals wieder eine Begehung der Station. Im Auditbericht wurden vor allem die gute Vorbereitung und kompetente Unterstützung durch die verantwortlichen Ärzte und Pflegekräfte gelobt sowie deren Qualitätsbewusstsein und hohes Engagement im Sinne der Patientenversorgung, Betreuung und Fürsorge.
Überwachungsaudits gibt es jährlich zwischen den Rezertifizierungen, die alle drei Jahre stattfinden. „Hierbei bewertet uns die Zertifizierungsgesellschaft in Form von systematischen Reflexionsgesprächen und Besichtigungen vor Ort. Dabei werden die sogenannten Auditkriterien auf Erfüllung überprüft. Die Auditfeststellung kann dann positive Aspekte, Verbesserungspotenzial, aber auch Abweichungen enthalten“, erklärt Amelie Schneider, Qualitätsmanagementbeauftragte der GRN-Klinik Sinsheim. Im aktuellen Überwachungsaudit wurden keinerlei Abweichungen registriert, dafür gab es umso mehr positive Aspekte, wie Dr. Ana-Maria Schmidt, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe an der GRN-Klinik Sinsheim und Leiterin des dortigen Brustzentrums berichtet: „Trotz der erheblichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten wir im Team sogar einige Verbesserungen und Neuerungen einführen.“ Besonders bei brusterhaltenden Operationen werde beispielsweise mit den Patientinnen im Vorfeld verstärkt besprochen, welche plastisch-chirurgischen Möglichkeiten es gibt. „Wir hören dabei sehr genau auf die Wünsche und Vorstellungen unserer Patientinnen,“ betont die Chefärztin. Um die Rate an Nachoperationen zu senken, werde der Tumor außerdem während des Eingriffs mehrfach mit Ultraschall kontrolliert. Das habe zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, dass im vergangenen Jahr keine Patientin ein zweites Mal operiert werden mussten. Normalerweise beträfe das etwa 15-20 Prozent der Patientinnen.
Das offizielle Auditergebnis war diesmal bereits nach einer Woche bekannt: „Das ging wirklich sehr schnell, sonst dauert es in der Regel mehrere Wochen“, sagt Amelie Schneider. „Den offiziellen Bericht in den Händen zu halten ist für uns als Team immer ein tolles Gefühl. Das gibt nochmal eine Bestätigung unserer täglichen Arbeit.“
In Schwetzingen freut man sich ebenfalls über das erfolgreiche Audit. Trotz der Corona-Pandemie konnten hier im letzten Jahr genauso viele Brustkrebspatientinnen wie sonst behandelt werden und die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen habe auch unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie sehr gut funktioniert, wie Dr. Annette Maleika, Leiterin des Brutzentrums Schwetzingen und Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe, berichtet. In Schwetzingen befindet sich seit August 2021 die gynäkologische Station zusammen mit der unfallchirurgischen Station unter einer gemeinsamen pflegerischen Leitung. „Da in der Unfallchirurgie die Endoprothetik ebenfalls zertifiziert ist, kennt sich die Pflege mit den besonderen Strukturen und Erfordernissen eines zertifizierten Zentrums aus“, erläutert die Chefärztin. „Natürlich unterscheiden sich die Patientinnen mit Brustkrebs von den unfallchirurgischen Patientinnen, doch die Pflegekräfte haben großes Interesse am Umgang und der Kommunikation mit den gynäkologischen Patientinnen gezeigt.“ In einem speziellen Workshop hat die Gynäkologin kürzlich mit den Pflegekräften die Besonderheiten dieser Situation erarbeitet und Kommunikationshilfen unter psychoonkologischen Gesichtspunkten vermittelt. „Wir wollen immer den ganzen Menschen betrachten. Körper und Seele leiden und sollen Hilfe bekommen.“
Weitere Informationen zum Brustzentrum finden Sie unter https://www.grn.de/sinsheim/klinik/gynaekologie-und-geburtshilfe/brustzentrum