Tränen der Freude und der Erleichterung. Tränen der Rührung und der innewohnenden Melancholie, dass nun ein wichtiger Lebensabschnitt zu Ende geht. Bei der äußerst emotionalen Examensfeier des ersten Generalisten-Jahrgangs der künftigen Pflegefachkräfte war das Papiertaschentuch ein gefragter und gerne gereichter Gegenstand.
Und doch geriet die Feierstunde im Bildungszentrum Rhein-Neckar GmbH in Wiesloch zu einer Veranstaltung, in welcher gute Laune, Zuversicht und die Freude auf Kommendes schließlich Oberhand gewannen.
„Willkommen in der Pflege, und herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Examen!“, gratulierte Annette Diemer, stellvertretende Pflegedienstdirektorin im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN). „Sie können stolz auf das Erreichte sein!“ Den ersten Generalisten-Jahrgang zu betreuen und fit für die Zukunft zu machen, sei für alle Beteiligten, auch für die Auszubildenden selbst, eine Herausforderung gewesen.
Neben der Fülle an neuem Lehrstoff habe auch der Beginn der Pandemie eine tragende Rolle gespielt, so dass die ersten Unterrichtseinheiten erst einmal im Lockdown stattfinden mussten. Und dennoch habe man Klippen umschifft und Herausforderungen gemeinsam gemeistert. Diemer: „Sie haben jedenfalls einen Beruf, der nie an Bedeutung und Wichtigkeit verlieren wird. Er fordert heraus, gibt aber auch viel!“ Und sie appellierte an die jungen Menschen – „bleiben Sie neugierig, haben aber auch Geduld mit Ihren neuen Kollegen mit dem Ziel, die zu pflegenden Menschen stets in den Mittelpunkt zu stellen!“
Schulleiterin Dr. Bettina Schiffer wandte sich mit einem Vergleich an die Absolventen. „Es ist heute Nachmittag beinahe so spannend wie gestern Abend, als Sie die Auskunft erhielten, ob Sie Ihre Abschlussprüfung bestanden haben“. Und deren Stellvertreterin Kathrin Petersohn ergänzte: „Nun haben Sie es geschafft, Ihr Ziel erreicht und dabei sehr gute Resultate erhalten! Sie sind unsere Pioniere in der Ausbildung, aber auch hinsichtlich des neuen Berufsbildes in der Praxis! Sie sind die Ersten, die generalistisch ausgebildet wurden – und Sie sind, wie mir ihre Kursleiterin sagte, ein toller und engagierter Jahrgang gewesen!“
Jens Scheurich, Pflegedienstleiter in der GRN-Klinik Schwetzingen, lobte: „Sie sind der erste Generalistenkurs, Sie haben Pionierarbeit geleistet!“ Er erinnerte daran, wie er vor gar nicht allzu langer Zeit mit einer 101-Jährigen auf Station ins Gespräch gekommen sei und diese ihm aus ihrem langen Leben erzählt habe.
Er appelliere an die Absolventen, den Menschen zuzuhören, es kämen immer wieder tolle Geschichten dabei heraus. Scheurich weiter: „Seien Sie stolz auf Ihren Beruf, leben Sie ihn und treten dessen Negativ-Image mit Ihrer Persönlichkeit entgegen!“
Nach dem programmatischen, auf die Absolventen umgetexteten und gemeinsam vorgetragenen Andreas-Bourani-Song „Auf uns“ und der mit Spannung erwarteten Zeugnisausgabe ließ auch Kursleiterin Ferial Baag die vergangenen drei Jahre Revue passieren. „Wir sind gemeinsam gestartet, und genauso turbulent wie alles begonnen hat endet es nun für uns hier! Sie können megastolz auf sich sein, ich bin so wahnsinnig stolz auf Sie und ich hoffe, dass wir in Kontakt bleiben!“
Ausbildungskoordinatorin Ines Zeiger von der GRN-Klinik Sinsheim erinnerte an die Gefühle am ersten Schultag, an das Kribbeln im Bauch, an die Anspannung und die flatternden Nerven. Nun starteten alle in eine tolle Zukunft, und jeder dürfe bald Eigenverantwortung übernahmen. Immer sollten sie daran denken: „Es hängt nicht von uns ab, aber es kommt auf uns an!“
Schließlich, auch begleitet von der einen oder anderen Träne, gaben die beiden Kurssprecherinnen Malina Michaela Müller und Lena-Marie Thus ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern auf den Weg: „Durch unsere generalistische Ausbildung sind unsere beruflichen Möglichkeiten fast grenzenlos! Auch wenn es nicht immer ein Zuckerschlecken war, nun steht uns die Zukunft offen!“
Weitere Infos unter www.bildungszentrum-gesundheit.de
Offene Stellen finden Sie auch auf unserem GRN-Karriereportal www.karriere.grn.de