Was mache ich mit dem Geschwisterkind bei der Geburt des Babys? Diese Frage wird an der GRN-Klinik Schwetzingen jetzt ganz einfach beantwortet: Mitbringen! Als eine der wenigen Entbindungskliniken in der Region bietet die Geburtshilfe Familien die Möglichkeit, die Tage vor und nach der Geburt des neuen Kindes in Begleitung der Geschwisterkinder auf der Station zu verbringen. Bis auf den regulären Preis für das Familienzimmer entstehen keine weiteren Kosten. Für junge Familien bietet sich so die Möglichkeit, das gemeinsame Weiterwachsen entspannt zu erleben und das neue Familienmitglied von Anfang an auch an die Geschwister zu gewöhnen.
„Uns ist als babyfreundliche Klinik an einem frühen engen Bindungsaufbau zwischen Baby, Eltern und auch Geschwistern gelegen“, sagt Dr. Annette Maleika, Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe. Für sie bedeutet Bonding nicht nur die Bindung des Babys an die Mutter, um eine gute Stillbeziehung aufzubauen, sondern auch die soziale Einbeziehung in die Familie. „Deshalb bieten wir an – wenn es gewünscht wird – Geschwisterkinder mit in das Familienzimmer aufzunehmen. Diese schlafen dann entweder mit in den großen Elternbetten oder im eigenen mitgebrachten Reisebettchen.“
Damit das Miteinander für alle Beteiligten auf der Station entspannt bleibt und optimal funktioniert, gelten während des Aufenthalts natürlich ein paar Regeln. So sollte z. B. beim Spielen auf eine passende Lautstärke geachtet werden, damit sich auch andere Mütter nach der Geburt erholen können. Ebenso kann die Klinik keine Betreuung anbieten, sodass Eltern für die Versorgung der älteren Kinder zuständig sind. Dies gilt insbesondere während der Entbindung, da Kinder nicht in den Kreißsaal dürfen.
Janina Avemarie, stellvertretende Stationsleiterin, ist froh, jungen Familien den gemeinsamen Aufenthalt ermöglichen zu können: „Für die Eltern ist es schön als Familie komplett zu sein und das gemeinsame Weiterwachsen zu erfahren. Ich habe es schon häufig erlebt, dass eine Mutter große Sehnsucht nach dem älteren Kind hatte und hin- und hergerissen war.“ Es käme vor, dass die nächsten Familienangehörigen weit weg lebten, verhindert oder gar nicht vorhanden seien. Auch hätten manche Kleinkinder noch nie bei den Großeltern übernachtet. In diesen Fällen sei es für die betroffenen Eltern sehr schwierig eine passende Betreuung für ihre älteren Kinder zu finden. „Hin und wieder gibt es auch den Fall, dass das Kleinkind von der Mutter noch gestillt wird und diese dann ab der Geburt beide Kinder stillt. Dies zu ermöglichen und zu unterstützen – ganz im Sinne einer babyfreundlichen Klinik – ist unser gemeinsames Ziel,“ ergänzt Avemarie. Und auch Chefärztin Maleika ist mehr als zufrieden mit dem Konzept: „Wir freuen uns, die jungen Familien bei uns willkommen zu heißen und ich bin sehr glücklich, dass unsere Mitarbeiterinnen auf der Mutter-Kind-Station diese Konstellation ermöglichen.“