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50 Jahre Rhein-Neckar-Kreis: Zu diesem feierlichen Anlass hatte die GRN-Klinik zum Tag der offenen Tür geladen.


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Und die Türen standen weit offen, sogar die zu einem OP-Saal, zum Herzkatheter-Labor oder zum neuen Kreißsaal in der Gynäkologie. Räumlichkeiten, die man sonst nicht einfach so zu Gesicht bekommt. Um all das erleb- und erfahrbar zu machen, hatten die Mitarbeitenden der GRN-Klinik Schwetzingen ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt, bei dem man unter anderem Knochen bohren, seine Fingerfertigkeiten an einem Herzkatheter oder einem Laparoskopie-Trainer - einem Spezialendoskop zur Untersuchung des Bauchraums - erproben konnte.

Klinikleiter Tobias Schneider begrüßte erfreut die Besucher und Mitarbeitenden in humorvoller Weise: „50 Jahre ist ein schönes Alter. Da ist die Midlife-Crisis vorbei, man weiß, was man kann und ist routiniert. So wie unsere Klinik und der Rhein-Neckar-Kreis. Als Gesellschaft dieses attraktiven Landkreises freuen wir uns, die Bewohner hier wohnortnah sehr gut versorgen zu können und zeigen heute, was wir alles können.“

Landrat Stefan Dallinger sparte nicht mit lobenden Worten: „Ich danke dem ganzen Team, dass Sie all dies möglich machen und sich so kraftvoll dafür einsetzen, die Verbundenheit zum Rhein-Neckar-Kreis und insbesondere zum GRN zu zeigen. Wir sind stolz, was Sie jeden Tag für die Bevölkerung im Rhein-Neckar-Kreis tun.“ Zudem betonte er, dass die GRN-Klinik Schwetzingen ein wichtiger Baustein der medizinischen Versorgung im Rhein-Neckar-Kreis sei und mit dem Klinikverbund der GRN weit mehr als einen reinen Grundversorgungsauftrag oder eine Notfallbehandlung leiste. Weiter führte er aus: „Das soll heute auch ein Zeichen sein, dass wir all die Mitarbeitenden der Krankenhäuser nicht im Regen stehen lassen und die Leistungen sehen und wertschätzen.“ Dann gab er den Startschuss zum Feiern und Besichtigen: „Alles Gute GRN, alles Gute Rhein-Neckar-Kreis. Wir freuen uns auf ein buntes Programm.“

So wie die immer größer werdende Besucher-Schar, die sich im Laufe des Tages auf allen vier Stockwerken tummelte, um einen Blick hinter die Krankenhaus-Kulissen werfen zu können - darunter auch viele Familien mit Kindern. Die Kleinen durften in der Notfall-Ambulanz im Teddy-Krankenhaus ihre kleinen Kuschel-Freunde verarzten oder am Laparoskopie-Trainer bei einer minimal-invasiven OP im Bauch unter Anleitung Marshmallows oder bei einer Endoskopie Gummibärchen „angeln“. Für die Erwachsenen gab es die Möglichkeit, selbst einmal ein sonographisches Aorten-Screening durchzuführen oder in der Gastroenterologie der Demonstration einer Endoskopie beizuwohnen. Dr. Mark Schiemank, Oberarzt der Abteilung für Gastroenterologie und Onkologie, nutzte diesen Tag, um die Vielfalt an Untersuchungsmöglichkeiten zu zeigen und auf die Wichtigkeit einer Darmkrebs-Vorsorge hinzuweisen: „Die gute Nachricht ist, dass man bei einer Darmspiegelung die Polypen schon im Vorfeld relativ unkompliziert entfernen kann, bevor es Krebs geworden ist.“

In einem echten OP-Saal durften Interessierte sogar selbst Hand anlegen und Löcher in Plastik-Knochen bohren, wie bei einer Osteosynthese-Operation, bei der Teile eines gebrochenen Knochens wieder an die richtige Stelle gebracht und mit Platten, Nägeln, Schrauben oder Drähten stabilisiert werden. Auch für Priv.-Doz. Dr. Christian Bopp, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, bot dieser Tag deshalb eine Chance, die Bevölkerung einmal ohne negative Gefühle kennen lernen zu können: „Alles, was mit Narkose, OP und Intensivmedizin zu tun hat, ist immer mit Sorgen, Angst, Schmerz und Apparaten verbunden. Dass man einfach mal so einen OP-Saal von innen sehen kann, ist für die Menschen toll und beruhigend. Und wir wollen zeigen, dass es nicht nur um Geräte geht, sondern auch um sehr viel menschliche Zuwendung und Pflege, ganz besonders auf der Intensivstation.“

Zu seinem ganz besonderen Steckenpferd gehöre die Herz-Kreislauf-Belebung durch eine Herzdruck-Massage, so Dr. Bopp weiter: „Körperlich kann das jeder, sogar schon ein sechs-jähriges Kind. Man muss damit nur zehn Minuten überbrücken, aber in dieser Zeit ununterbrochen ‚pumpen‘, bis ein Rettungswagen da ist. Damit steigt die Überlebenschance um das Dreifache“. An Dummys direkt vor Ort konnten die Besucher üben und damit ihre Angst, etwas falsch zu machen, überwinden lernen.

Bei der Besichtigung im Herzkatheter-Labor wollten die meisten erfahren, was das überhaupt ist und was dort passiert und Infos über kardiovaskuläre Risikofaktoren und zur Prävention bekommen. Dr. Nikolaos Bursianis, Leitender Oberarzt der Kardiologie und Angiologie, erklärte: „Hierher kommen Patienten zur Diagnostik, die Probleme mit dem Herzen haben, aber auch diejenigen mit einem Herzinfarkt. Dann wird eine Herzkatheter-Untersuchung gemacht, bei der die Herzkranzgefäße dargestellt werden, um herauszufinden, ob und wo ein Problem vorliegt und wie es behandelt werden kann.“ Prof. Dr. Eberhard Scholz, Chefarzt der Kardiologie und Angiologie, ergänzte: „Wir wollen heute der Bevölkerung erlebbar machen, welches Leistungsspektrum wir im Herzkatheterlabor an der GRN-Klinik Schwetzingen anbieten können. Es reicht von der Notfallversorgung akuter Herzinfarkte rund um die Uhr und der Durchführung komplexer Katheterablationen von Herzrhythmusstörungen bis hin zu aufwändigen Kathetereingriffen an den Blutgefäßen des Körpers.“

In der Geriatrischen Rehabilitation konnte man am eigenen Leib  erleben, wie es sich anfühlt, verschiedene Erkrankungen an Gelenken, Knochen oder Augen zu haben, die im Alter aufgrund des Alterungsprozesses auftreten können. Mit Hilfe von AgeMan - eines Instant-Ageing-Anzuges mit vielen Gewichten, Gelenkbandagen, Gehördämpfer und einem Spezialvisier, wodurch das Sehen eingeschränkt war, konnte das Alter simuliert und erfahrbar werden.

Auch die Gynäkologie hatte viel Neues zu bieten, wie eine Besucherin wusste: „Ich war das letzte Mal hier, als es noch nicht renoviert war. Dort gibt es jetzt eine neue Ambulanz, den Hebammen geführten Kreißsaal und die neue Wahlleistungsstation – das möchte ich mir unbedingt ansehen und ich bin gespannt, wie das jetzt aussieht. Auch die Infos zu Brustkrebs interessieren mich und die Tastmodelle, um einen Knoten rechtzeitig zu entdecken.“ 

Aber damit nicht genug. Unter Anleitung von Hygiene-Fachkraft Annett Walter konnten Interessierte mit einem fluoreszierenden Schulungstool für Krankenhaushygiene testen, wie man seine Hände richtig desinfiziert. Beim Shunt-Zentrum gab es eine Demonstration eines Dialyse-Gerätes, in der Klinikkapelle eine Erlebnisrunde mit Naturimpressionen und im Foyer Info-Stände rund um den Rhein-Neckar-Kreis, die GRN-Einrichtungen sowie ein breites Job- und Ausbildungsangebot mit einem Job-Speed-Dating für spontane Bewerber. Zudem das offene Skills-Lab – ein Trainingsraum für Azubis.

Wer sich lieber theoretisch fachlich fundiert informieren wollte, der konnte im Rüdiger-Burger-Saal bei schönstem Sonnenschein jeder Menge Vorträge zu den unterschiedlichsten medizinischen Themen sowie zur GRN als Arbeitgeber lauschen. Die kleinsten Besucher konnten sich auf einer Hüpfburg auspowern oder malen, bis sich am Nachmittag die Pforten langsam wieder schlossen.