„Die Krankenhausstruktur-Reform ist unabdingbar“

GRN fokussiert auf die Stärke im Verbund


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„Angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs einer immer älter werdenden Bevölkerung, des zunehmenden Fachkräftemangels und nicht zuletzt der dramatischen finanziellen Situation nahezu aller Krankenhäuser in Deutschland, ist die avisierte Krankenhausstruktur-Reform unabdingbar“. Das steht (nicht nur) für GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs außer Frage. Daher begrüßen sie und ihre Amtskollegin Judith Masuch die Einführung einer Krankenhausplanung anhand bundeseinheitlicher Leistungsgruppen ausdrücklich und bereiten diese seit geraumer Zeit intern vor. Eine mögliche Ausgestaltung innerhalb der GRN wird aktuell mit GRN-Führungskräften beraten. 

Klar ist: Es wird weiterhin einen starken Verbund geben mit Standorten in Eberbach, Schwetzingen, Sinsheim und Weinheim. Der Tenor: „Wir wollen die Krankenhausstrukturen durch Zentralisierung verschlanken, ohne dadurch allerdings die flächendeckende Versorgung insbesondere im Odenwald zu gefährden. Im Fokus der Diskussionen stehen daher die medizinische Schwerpunktbildung, Bündelung von Kompetenzen und Fokussierung auf Synergien im Verbund“, so Katharina Elbs, der mit Blick auf ein Defizit in Höhe von rund 27,4 Millionen Euro im Jahr 2023 schmerzlich bewusst ist: „Unsere finanzielle Situation ist nicht mehr tragbar. Es ist deshalb dringend notwendig, dass wir uns aus der Misere befreien.“ 

Mit ihrem Minus im zweistelligen Millionen-Bereich stehen die GRN nicht allein da. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) beziffert das aktuelle Defizit der Kliniken bundesweit auf rund 13 Milliarden Euro, die BWKG spricht für Baden-Württemberg von über 670 Millionen Euro Miesen für das Jahr 2023. Auch für 2024 wird die Situation nicht optimistischer gesehen. 85 Prozent der Kliniken gehen laut einer BWKG-Umfrage davon aus, das Jahr 2024 mit einem Defizit abzuschließen. Die BWKG rechnet für 2024 mit einem Rekorddefizit der Kliniken in Baden-Württemberg von 900 Millionen Euro.

Der Grund dafür einfach auf den Punkt gebracht: „Die Kosten steigen stärker als die Erlöse. Krankenhäuser haben aber – anders als gewinnorientierte Betriebe – nicht die Möglichkeit, die Erlöse den inflationsbedingten Kosten anzupassen“, so Katharina Elbs.
In Bezug auf die bevorstehenden Krankenhausstruktur-Reform hatten Klinik-Mitarbeitende bundesweit in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder laut und deutlich auf ihre missliche Lage aufmerksam gemacht, protestiert, Zahlen und Bedenken auf den Tisch gelegt, eine verlässliche Finanzierung anstelle eines kalten Strukturwandels von Bund und Land gefordert. Die gewünschte Finanzierung blieb aus. Für die GRN-Geschäftsführung ist es jetzt an der Zeit, nach vorn zu blicken und die Fäden selbst in die Hand zu nehmen.

An Mitarbeitende der GRN gerichtet appelliert Katharina Elbs: „Die anstehenden Veränderungen sind komplex, tiefgreifend und begleitet von einem hohen finanziellen Druck. Eine solche Herausforderung können wir nur gemeinsam als Team bewältigen. Wir haben hervorragende Führungskräfte an Bord, absolute Experten in ihrem jeweiligen Gebiet. Jetzt gilt es, diese Perspektiven zu einem Gesamtbild zusammenzubringen, um den Verbund neu aufzustellen.“ Judith Masuch ergänzt: „Veränderungen sind notwendig. Nur so können wir weiter als starker Verbund mit vier Standorten auftreten, auf den wir stolz sind und dessen Größe und Bedeutung wir im Rhein-Neckar-Kreis sichtbar machen.“