„Operationen, die im Voraus geplant werden, sind bei uns sehr sicher.“ Davon ist Katharina Elbs, Leiterin der GRN-Klinik Schwetzingen überzeugt. Während andernorts über eine Reduzierung planbarer Operationen debattiert wird, ist das in Schwetzingen momentan nicht notwendig. „Die zweite Welle hat uns in der GRN-Klinik Schwetzingen bisher nicht so stark getroffen“, begründet Elbs, warum sie den Regelbetrieb momentan guten Gewissens weiterlaufen lassen kann.
Zum Schutz vor einer möglichen Übertragung mit SARS-CoV2 setze man aktuell ein ganzes Maßnahmenbündel um. Damit können auch sogenannte elektive Operationen, also Eingriffe, die kein akuter Notfall sind und deshalb terminiert wurden, weiterhin ermöglicht werden. Dem Patienten wird dabei ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet. Natürlich gibt es auch hier immer ein Restrisiko, das die Verantwortlichen mit den getroffenen Maßnahmen allerdings so klein wie möglich halten.
Notwendige Operationen will man als Patient im Regelfall so schnell wie möglich hinter sich bringen. Doch genau das war wegen der Coronavirus-Pandemie in den vergangenen Wochen nicht immer möglich. Weil die Krankenhäuser ihre Intensivbetten freihalten mussten, um für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen auch personell gewappnet zu sein, waren im März dieses Jahres elektive Operationen verschoben worden. In Schwetzingen gibt es ein Konzept, das diese Eingriffe wieder vermehrt möglich macht. Oberstes Ziel ist, „Patienten und Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen“, bringt es die Klinikleiterin auf den Punkt. Strukturen und Abläufe wurden so umorganisiert, dass optimale Voraussetzungen für schwer erkrankte, isolier- und teilweise beatmungspflichtige Corona-Patienten geschaffen wurden, bei gleichzeitiger strikter Trennung von anderen Patienten.
In Schwetzingen, wie auch in allen anderen GRN-Kliniken, gibt es für Personal und Patienten separate Eingänge. Neben den allgemein geltenden Abstands- und Hygieneregeln, bei deren Einhaltung Beschilderungen sowie Abstandsmarkierungen helfen, ist das Tragen eines Mund-Nasenschutzes verpflichtend. Zusätzlich wird die Möglichkeit zur Händedesinfektion geboten. Patientenbesuche sind weiterhin beschränkt. Bei Patienten, die neu aufgenommen werden, erfolgt mittels einer Checkliste die Erfassung von Risikokriterien, um andere Patienten zu schützen und gegebenenfalls die Aufnahme auf der Isolierstation einzuleiten.
Diese Maßnahmen wurden größtenteils schon während der ersten Welle durchgeführt. „Und da sind wir gut durchgekommen“, bestätigt die Klinikleiterin. Bisher habe sich kein Patient bei einem anderen angesteckt. Auch Pflegepersonal und Ärzte, die zudem regelmäßig getestet werden, hätten sich im Krankenhaus nicht angesteckt. Will heißen, dass das Konzept funktioniert.
Das sieht auch Dr. Albert Rombach für seine Abteilung so. Der Chefarzt der Chirurgie und Unfallchirurgie leitet unter anderem das zertifizierte Endoprothetikzentrum der GRN-Klinik Schwetzingen. Etwa 400 Prothesen in Hüfte, Knie oder Schulter implantieren die erfahrenen Operateure jährlich bei Patienten mit fortgeschrittener Arthrose oder Brüchen im Gelenkbereich. „Es sind keine Luxusoperationen, die da anstehen“, sagt Dr. Rombach. „Oft ist der Leidensdruck so groß, die Schmerzen so stark, dass man mit einer Operation nicht warten kann. Wir versuchen den Patienten in Aufklärungsgesprächen die Angst vor einer Ansteckung mit SARS-CoV2 bei uns zu nehmen und stoßen mit unseren Maßnahmen in der Regel auf großes Verständnis.“
Ein Lob zollt Katharina Elbs indes ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie alle seien sehr wach- und sorgsam. In regelmäßigen Sitzungen des Krisenstabs werde die Lage übrigens immer wieder neu eingeschätzt und die Maßnahmen an die Pandemiesituation und die gesetzlichen Vorgaben angepasst
Foto: Dr. Albert Romach, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie an der GRN-Klinik Schwetzingen