Das „Wohnzimmer“ lädt zum Rückzug und Austausch ein

Begegnungsraum auf der Palliativeinheit Schwetzingen eingerichtet / Verein zur Förderung der Palliativversorgung an der GRN-Klinik Schwetzingen e. V. (VFPV) war Initiator und Geldgeber


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„Das Besondere ist der wohnliche, gemütliche Charakter inmitten des ganzen Krankenhaustrubels“, so beschreibt Dr. Adriana Heiland, Oberärztin Altersmedizin an der GRN-Klinik Schwetzingen und Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Palliativversorgung an der GRN-Klinik Schwetzingen, den neu geschaffenen Begegnungsraum. Dieser wurde auf die Initiative des Vereins hin initiiert, der auch die Gesamtinvestition von ca. 9.500 Euro finanziert hat. Letzten Monat fand die offizielle Übergabe des Raums statt – dieser ist nun zu einem Platz der Begegnung geworden.

Der wohnzimmerähnliche Charakter ist durch Sofa, Leseecke, Tisch mit Stühlen, Vorhänge und Blumen entstanden und lädt Patienten, Angehörige sowie Mitarbeiter ein, sich dort auszutauschen oder auch einfach nur Ruhe zu finden. Heiland, die auch die ärztliche Leitung der Palliativeinheit innehat, beschreibt es folgendermaßen: „Es ist ein Raum für Rückzug geworden, aber auch für Gespräche, Hoffnung, Klarheit sowie Begegnung und Trauer. Doch auch Freude und Lachen begegnet man hier – das ist dann besonders schön.“ Angehörige würden den Ärzten und dem Pflegepersonal oft Anekdoten oder Besonderheiten der Patienten anvertrauen, die Leichtigkeit und Freude mit sich brächten. „Wir haben auch eine Art Gästebuch hinterlegt, in welches die Angehörigen oder auch die Patienten selbst Einträge vornehmen können. Es ist dann sehr schön, diese Seiten mit etwas Abstand durchzublättern und sich an die Patienten zurückzuerinnern“, so die Palliativmedizinerin.

Für die Angehörigen wurde mit dem Begegnungsraum auch die Möglichkeit geschaffen, sich einfach mal zurückzuziehen und Kraft zu schöpfen, indem sie ihren eigenen Bedürfnissen nachgehen können, ohne dass sie das Setting verlassen müssen. Aber auch das Palliativteam nutzt den Raum für die wöchentlichen Teambesprechungen. Hierbei geht es vorrangig um die Patienten, aber auch um die Entwicklung und Förderung der Palliativeinheit.

Der Verein wurde 2016 auf die Initiative von Jürgen Ehret gegründet, dem ehemaligen Chefarzt für Geriatrische Rehabilitation in Schwetzingen und hat sich zum Ziel gesetzt, über die Möglichkeit der Palliativversorgung zu informieren und die Versorgung der Palliativpatienten an der GRN-Klinik Schwetzingen zu unterstützen. Zum einen soll dies durch die Einrichtung spezieller Patientenzimmer geschehen, zum anderen durch die Verbesserung der personellen und materiellen Ausstattung. „Wir wollen auch klarmachen, dass Palliativmedizin nicht nur Sterbebegleitung ist, sondern viel früher beginnt“, so Heiland. Es ginge auch darum, die Lebensqualität von Patienten mit einer unheilbaren Krankheit zu erhöhen und die Betroffenen sowie deren Angehörige in dieser Lebensphase zu begleiten. Und das auch über längere Zeiträume. Die Oberärztin ergänzt: „Leider kommen viele Patienten erst sehr spät mit der Palliativmedizin in Berührung. Viele könnten weitaus früher davon profitieren.“

„Momentan ist unser ‚Wohnzimmer‘, wie wir den Begegnungsraum nennen, der einzige Ort dieser Art in der Klink“, so Heiland. „Wir sind unglaublich froh über diese Bereicherung und haben auch bereits viel positives Feedback von Patienten und Angehörigen erfahren.“

Weitere Informationen zum Verein zur Förderung der Palliativversorgung an der GRN-Klink Schwetzingen e. V. (VFPV) finden Sie unter: www.vfpv-schwetzingen.de/