Bildungs-Delegation aus Singapur zu Besuch im GRN-Betreuungszentrum Weinheim

19 Besucher aus Pflege und Politik aus Singapur informierten sich über die deutsche Pflegeausbildung


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Mehr als 10.000 Kilometer Anreise hatten Gäste aus Singapur auf sich genommen, um im GRN-Betreuungszentrum Weinheim neue Anregungen für die Ausbildung in Pflegeberufen zu bekommen. Der Einladung der Helen-Keller-Schule (HKS) waren 19 Delegierte unter anderem des singapurischen Gesundheitsministeriums und verschiedener Pflegeschulen gefolgt.

Bereits 2019 waren dort Vertreter aus Singapur zu Gast. Damals wie heute ging es primär um ein persönliches gegenseitiges Kennenlernen und darum, die deutsche Zusammenarbeit mit Bildungsexperten auf der ganzen Welt auszuweiten. Damit die asiatischen Gäste auch die kooperierende Einrichtung kennenlernen und Einblicke in die Praxis erhalten konnten, wurden sie für einen Vormittag in die GRN in Weinheim eingeladen.

Den Anfang machte Sandra Riechers, Pflegedienstleiterin der GRN-Klinik Weinheim, und erklärte den Verbund der vier GRN-Kliniken der Rhein-Neckar-Metropole und dessen Struktur. Dabei stellte sie die verschiedenen GRN-Partner vor, mit denen die Kliniken bei der Pflegeausbildung kooperieren. Besonderes Augenmerk legte sie dabei auf die Kooperation der GRN-Klinik Weinheim mit der HKS.

Heimleiter Henning Hesselmann, der selbst seine Ausbildung an der HKS absolviert hatte, wies in seinem Vortrag vor allem auf die enge Verbindung zwischen Schule und Praxisstelle bei der Pflegeausbildung hin und auf die zentrale Rolle, die die Praxis hier in Deutschland spielt. 
Genau an diesem Punkt wurden die Unterschiede in der Pflegeausbildung beider Länder besonders klar: Während die Auszubildenden in Deutschland sowohl in der Schule als auch parallel dazu in den Pflegeeinrichtungen ausgebildet werden, um dort praktische Erfahrungen sammeln zu können, kommt die Ausbildung in Singapur einer rein schulischen Ausbildungsform gleich.

Anschließend stellte Stephanie Baumann, Ausbildungskoordinatorin der GRN-Klinik Weinheim, das Konzept der insgesamt drei Jahre dauernden generalistischen Pflegeausbildung vor, die bewusst so konzipiert ist, dass sie nicht nur umfangreiches theoretisches Wissen vermittelt, sondern durch gezielte praktische Anleitung auf den Pflegealltag vorbereitet.

Damit die internationalen Besucher zudem einen praktischen Einblick in die Ausbildung des Pflegeberufs bekommen konnten, führte Hesselmann die Besucher durch das Heim. Auf Station zeigten Auszubildende in verschiedenen Beispielsituationen, wie die Praxisanleitung während der Ausbildung funktioniert.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, fand Sandra Riechers: „Ich fand es spannend, die GRN im internationalen Austausch zu erleben und das hat mich ganz schön stolz gemacht. Wir haben sehr gut durchdachte Konzepte und das Interesse hat mich wirklich sehr gefreut.“

Die persönliche Begegnung mit der Delegation aus Singapur diente aber nicht nur dem Verständnis der Pflegeausbildung in Deutschland, sondern ebenfalls dazu, gegebenenfalls die Kooperation zwischen Baden-Württemberg und Singapur um die Pflegeausbildung zu erweitern. Deshalb war Annette Mütze-Bopp, Abteilungsleiterin Pflege der Helen-Keller-Schule, mehr als zufrieden: „Die Erwartungen wurden erfüllt. Es erfolgte ein lebhafter Austausch zwischen den Bildungs- und Ausbildungssystemen sowie über die unterschiedlichen Kulturen. Eine mögliche Kooperation zwischen der singapurischen Pflegeschule und der HKS wird von allen bejaht und ist für beide Seiten zu einem späteren Zeitpunkt auf jeden Fall denkbar. Sie wird sich auf den Austausch zwischen Lehrkräften und später auch Auszubildenden beziehen. Die erste Lehrerinnengruppe wird demnächst der Einladung nach Singapur folgen.“