2.000 Quadratmeter eines speziellen Filtervlieses hat die in Weinheim ansässige Firma Freudenberg gespendet. Daraus sollen nun in Handarbeit rund 15.000 dringend benötigte Mundschütze für die GRN-Klinik, das GRN-Betreuungszentrum und das Pilgerhaus Weinheim entstehen. Auch die ersten Näherinnen sind bereits gefunden: Eine Frauengruppe, die ansonsten Herzkissen für Brustkrebspatientinnen, die in der GRN-Klinik behandelt werden, näht, meldete sich als erstes. Inzwischen zog die Aktion Kreise, inzwischen nähen rund 150 Freiwillige fleißig mit.
Zugeschnitten und gewaschen wurde der Stoff in der GRN-Klinik und im GRN-Betreuungszentrum Weinheim. Koordinatorin in der GRN-Klinik ist Dr. med. Elke König, Chefärztin der Anästhesie und Intensivmedizin: "Diese Masken helfen dabei, eine Ausbreitung des Coronavirus unter dem Krankenhauspersonal und den Patienten zu minimieren. Sie helfen jedoch nicht, sich selbst vor einer Coronainfektion zu schützen", erläutert sie in einem Brief an die Näherinnen. Wer also eine solche Maske trägt, schützt vorrangig andere davor, sich gegebenenfalls bei ihm oder ihr anzustecken bzw. verhindert die Ausbreitung des Virus, wenn er oder sie unbemerkt infiziert ist. Die Mundschütze aus dem Filtervlies sind den normalen Mund-Nasen-Schutzmasken ebenbürtig und schützen z. B. vor dem Tröpfchenschleier, der beim Sprechen entsteht.
Im OP und in den Funktionsbereichen tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die üblichen chirurgischen Masken, überall sonst bald die selbstgenähten Masken. Jeder erhält drei bis vier Stück zum Wechseln während des Dienstes. Zuhause müssen die Masken für zehn Minuten ausgekocht werden und sind am nächsten Tag wieder einsatzfähig. Der Kunststoff (Evolon®) ist bei 95° waschbar und bei mittlerer Wärme trocken- und bügelbar. Schnittmuster und Nähanleitung wurde von der professionellen Schneiderin Andrea Butterman aus Weinheim erstellt und liegt den Stoffpaketen für die Näherinnen bei.
Wer noch mitnähen möchte, kann sich per Mail bei Inge Langer (langer.inge(at)t-online.de) melden.
Bild: Aus solchen von der Firma Freudenberg gespendeten Stoffbahnen sollen rund 15.000 wiederverwendbare Mundschütze entstehen.