Hildegard Schulz wurde vor 100 Jahren am 23. August 1924 in (Bad) Lobenstein (Thüringen) geboren. Heute lebt sie im GRN-Seniorenzentrum in Schwetzingen und feierte dort diesen Tag gebührend.
Hildegard Schulzes Vater war Heizer bei der Bahn und die Mutter verdingte sich als Köchin in besseren Familien. Sie selbst absolvierte die Volksschule und ging danach als Haushaltshilfe arbeiten. Der Weltkrieg ging recht unbemerkt an ihr vorbei und noch ohne Not konnte sie vor Ende des Krieges 1943 nach Heidelberg umsiedeln. Ein in Lobenstein ansässiges Familien-Unternehmen, einem Großhandel für Obst und Gemüse, brauchte Hilfe in einer Filiale in Heidelberg-Handschuhsheim. Dort lernte sie ihren Mann Heinz kennen, den es nach dem Krieg ebenfalls nach Heidelberg gezogen hatte.
Nach der Geburt des ersten Sohnes blieb sie als Hausfrau zuhause, arbeitete aber nebenher noch als Kunststickerin in Heidelberg. Nach dem Tod ihres zweiten Sohnes, der den schwersten Schicksalsschlag in ihrem Leben bedeutete, war für sie die verbleibende Familie mit ihren Enkelkindern der Lebensmittelpunkt.
Hildegard Schulz verbrachte 16 Jahre in Handschuhsheim, bevor die Familie in eine größere und modernere Wohnung in den Pfaffengrund umziehen konnte. Bis 2017, also 58 Jahre lang, war sie Pfaffengrunderin, dann führten gesundheitliche Probleme zum Umzug in das Seniorenzentrum nach Schwetzingen. Ihr Mann Heinz starb 2018 mit 92 Jahren und nach 65 Ehejahren.
Frau Schulz betont bei jedem Besuch ihres Sohnes, dass sie sich im Seniorenzentrum sehr gut aufgehoben fühlt. Das Personal sei nett, das Essen gut – und: Es ist das erste Mal in ihrem Leben, dass sie ein eigenes Zimmer hat. Die Ärzte empfehlen ihr die Einnahme von Vitaminen und Mineralien, darüber hinaus braucht sie keine Tabletten. Der Arzt sagt: „Frau Schulz hat noch viel Potential“.