GRNplus November / 2023

Schulterchirurgie | 7 Dr. Lehnertz war bereits 2002 bei der GRN-Klinik Weinheim beschäftigt und kam 2012 zurück in die Zweiburgenstadt, nicht zuletzt wegen der guten Stimmung und Zusammenarbeit im Team. Neben den Eingriffen an Hüfte und Knie führt der erfahrene Chirurg rund 70 Schulteroperationen pro Jahr durch. „Das Operieren macht ungefähr ein Drittel meiner Arbeit mit den Patienten aus. Die übrigen zwei Drittel entfallen auf konservative Therapien, beispielsweise Behandlungen mit Schmerzmitteln, Spritzen oder Stoßwellen sowie die komplette Therapieüberwachung.“ Termine im MVZ können direkt vereinbart werden, eine Überweisung vom Haus- oder Facharzt ist dafür nicht notwendig. „Wir sehen uns als Ergänzung zu den niedergelassenen Kollegen und sind mit vielen gut verbunden, auch im Bereich der Unfallchirurgie“, so Dr. Lehnertz. Der Oberarzt betont, dass es nicht darum geht, schnell zum Skalpell zu greifen. „Wir haben die Freiheit, unabhängig über Operationsnotwendigkeiten zu entscheiden und es gibt ganz klare wissenschaftliche Empfehlungen, an die ich mich halte.“ Für Wahleingriffe in der Orthopädie – bei Verschleiß-undBelastungserkrankungen– ist vor allem die individuelle Verfassung der Patienten maßgebend. „Wenn die Schmerzen gerade erst anfangen, werde ich natürlich nicht sofort operieren. Einem Patienten, der schon einiges versucht hat, sich aber trotzdem seit Monaten mit Schmerzen quält und schon einen steifen Arm hat, rate ich eher zu einem chirurgischen Eingriff, statt Umwege zu gehen. Das muss individuell passieren. Der Leidensdruck legt den OP-Zeitpunkt fest.“ Die Schulterchirurgie hat sich enorm entwickelt Ist die Entscheidung für eine Operation gefallen, erfolgt die Vorbereitung im neuen Chirurgischen Zentrum. Hier betreuen Dr. Lehnertz und seine Kollegen auch Patienten, die bereits bei niedergelassenen Orthopäden in Behandlung waren. In der Schulterchirurgie unterscheidet man zwischen zwei Herangehensweisen – gelenkerhaltend und endoprothetisch. Gelenkerhaltend operiert werden beispielsweise der ausgerenkte Oberarm des jungen Ballsportlers oder das verkrümmte Schulterdach mit Schleimbeutelentzündung, die trotz konservativer Bemühungen nicht besser wurde. Sind Sehnen beschädigt, können sie mit kleinen Schnitten wiederangeheftet werden. „Gelenkerhaltende Operationen können in der Regel mit der minimalinvasiven Schlüssellochtechnik durchgeführt werden“, so Dr. Lehnertz. Für die als Arthroskopie (Gelenkspiegelung) bezeichnete Methode sind nur millimeterkleine Hautschnitte für die Instrumente erforderlich.

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