GRNplus November / 2023

4 | Chirurgisches Zentrum zurück und wurde 2015 Chefarzt. Einen ähnlichen Weg schlugen einige Kollegen ein, viele Mitarbeiter kennen sich hier schon sehr lange. „Heute habe ich das große Glück, dass ich ein Team von erfahrenen, spezialisierten Fachärzten und engagierte Assistenzärzte habe, die sehr eigenverantwortlich arbeiten.“ Prof. Wilhelm ergänzt: „Die Zufriedenheit und das Engagement der Assistenzärzte hängt stark davon ab, wie gut ihre Weiterbildung ist. Dr. Honsowitz und ich legen darauf viel Wert. Dass das bei uns gut gelingt, sieht man daran, dass wir unsere Assistenzarztstellen mit ganz tollen Leuten besetzen konnten und mehr Bewerber haben als wir einstellen können.“ Hohe Qualität durch Zertifizierungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit Die GRN-Klinik Weinheim werde bei der Bevölkerung und von den niedergelassenen Kollegen gut angenommen, berichten die beiden Chefärzte. Die Klinik sei immer noch ein Regelversorger mit einem breiten Spektrum, habe aber verschiedene Schwerpunkte ausgebaut, beispielsweise die Alterstraumatologie und Endoprothetik oder das Darmkrebszentrum sowie die Bereiche minimalinvasive Chirurgie und Hernienchirurgie. Hier gebe es einen deutlichen Zuwachs. „Mit der Qualität hat auch die Zahl der Patienten zugenommen. Die Zertifizierungen imHaus sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal,“ so Prof. Wilhelm. Und Dr. Honoswitz erklärt: „Wir gehörten zu den ersten zertifizierten Häusern, das Endoprothetikzentrum wurde bereits 2014 in einem sehr aufwendigen Prozess zertifiziert. Jedes Jahr kommt ein externes Team, das genau überprüft, ob die hohen Anforderungen weiterhin erfüllt sind, da muss man immer aufmerksam, offen und flexibel sein.“ Ein Prüfstein für die Zertifizierung ist, dass jede Indikation für eine Operation überprüft wird. Der leitende Oberarzt Dr. Haselmann ist selbst Auditor und überprüft andere Häuser. Zur ganzheitlichen Versorgung von Patienten hat die GRN-Klinik Weinheim die interdisziplinäre Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachrichtungen in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert. Die Alterstraumologie unter der Leitung von Dr. Honsowitz und Dr. Florian von Pein ist eine Kooperation der Abteilungen für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Altersmedizin. „Menschen über 70, die bei uns mit bestimmten Brüchen stationär behandelt werden, bekommen von Anfang an eine begleitende Betreuung durch Geriater im Hinblick auf Nebenerkrankungen, Medikamente oder demenzielle Entwicklungen“, erläutert Dr. Honsowitz. Auch beimDarmkrebszentrum unter der Leitung von Prof. Wilhelm steht die gemeinsame Arbeit zum Wohl des Patienten im Fokus. Bei einem wöchentlich stattfindenden Tumorboard schauen sich Gastroenterologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Onkologen, Radiologen und Pathologen die Bilder an, diskutieren die Befunde und erarbeiten gemeinsam die optimale Therapie für jeden Patienten. „Je nach Befund werden weitere Expertinnen und Experten mit einbezogen. Das können Schmerztherapeuten, Ernährungsberater oder Stoma-Fachleute sein. Außerdem erhält jeder Patient das Angebot, mit einer Psychoonkologin zu sprechen.“ Beratung steht im Vordergrund Nicht jeder Besuch im Chirurgischen Zentrum führt zu einem OP-Termin. Das Chirurgische Zentrum ist eine Praxis, in der die Patienten beraten werden, ob ein Eingriff indiziert ist und wie er ablaufen könnte. „Es gibt durchaus auch Fälle, bei denen wir konservative Therapien empfehlen“, betont Prof. Wilhelm. „Wir sind hier in der glücklichen Lage, dass wir nicht dem pekuniären Druck unterliegen. Die Entscheidungsfreiheit ist ganz viel wert und die Beratung steht im Vordergrund.“ Wie bei der älteren Dame mit einer schweren Hüftgelenksarthrose, die gerade in der Sprechstunde von Dr. Honsowitz war. „Der Familie war aufgefallen, dass sie schlecht gehen kann, und die Frage war, ob eine OP helfen könnte. Prof. Dr. Torsten Wilhelm Foto: TR Dr. Martin Honsowitz Foto: GRN

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