GRNplus November / 2023

23 Bindung ist alles Im Vorfeld zur ersten Babyfreundlich-Zertifizierung im Jahr 2012 wurden einige Kolleginnen zu Still- und Laktationsberaterinnen (IBCLC) ausgebildet – der Prozess für ein Umdenken war in Gang gesetzt. Denn „babyfreundlich“ bedeutet noch viel mehr als eine stillfreundliche Umgebung. Eine besondere Stellung nimmt das sogenannte Bonding ein. Der erste, ungestörte Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt ist eine wertvolle Zeit für die Familie, auch unter körperlichen Gesichtspunkten. Blutzucker, Temperatur und Atmung des Neugeborenen regulieren sich deutlich besser als ohne direkten Hautkontakt. Medizinische Untersuchungen werden – sofern es Mutter und Kind gut geht – nach hinten geschoben. Die neuen Routinen haben sich schon lange etabliert, sogar beim Kaiserschnitt wird „gebondet“. „Damit waren wir Vorreiter in der Region“, erinnert sich Dr. Lelia Bauer, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe. „Wer den Zauber dieser ersten Zeit einmal live erlebt hat, weiß einfach, wie gut und richtig diese Maßnahmen sind“, sagt von Fürstenberg. Ähnliches gilt für das Rooming-in. Vor der Zertifizierung war es durchaus üblich, die Neugeborenen vor allem nachts im Kinderzimmer zu betreuen, damit die Mütter länger am Stück schlafen können. Der Nachteil: Stillen nach Bedarf wird damit praktisch unmöglich. Die wenigsten Kinder haben nach einem festgelegten Rhythmus Hunger. Viele Babys nahmen stark ab und waren durch die Trennung unruhig. Die Mütter kämpften auf der anderen Seite mit schwierigeren Milcheinschüssen und Brustentzündungen. Außerdem zeigen Untersuchungen, dass Mütter sogar besser schlafen, wenn sie mit ihrem Neugeborenen in einem Raum sind. Was zu Beginn die Abläufe in der Klinik gründlich durchgerüttelt hat, ist heute Alltag. Die Basis für alles sind die Mitarbeitenden. Das ganze Team der Geburtshilfe ist in Sachen Babyfreundlichkeit geschult – von der Hebamme über die Kinder-Pflegekraft bis hin zu Anästhesisten, Pädiater sowie Medizinische Fachangestellte. „Wir sprechen eine Sprache“, sagt Bauer. „Für junge Eltern ist das besonders Geburtshilfe | „Wir waren Vorreiter in der Region“ (Dr. Lelia Bauer) Im Ärzteverein regiomed Weinheim haben sich über 150 Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen und Tätigkeitsgebiete in Weinheim und Umgebung zusammengeschlossen. – Unser oberstes Ziel ist die enge kollegiale Zusammenarbeit zwischen Haus-, Fach- und Klinikärzten der Region. – Für unsere Mitglieder organisieren wir Fortbildungs- und Qualitätszirkel, wir tauschen uns auf kurzen Wegen aus. – Wir wissen: in guter Kooperation gelingt die medizinische Versorgung am besten. Wir helfen Ihnen gern. Ihre Ärztinnen und Ärzte im Ärzteverein regiomed Weinheim. Kooperation, Kompetenz und Erfahrung Foto: Dr. Klaus Dallinger Besuchen Sie unsere Homepage: www.regiomed-weinheim.de med Ihr Ärztenetz für die Region Weinheim Dr. Lelia Bauer Foto: GRN Dr. Natalia von Fürstenberg Foto: kop

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