22 | Geburtshilfe Seit 2012 ist die GRN-Klinik Weinheim als „babyfreundlich” ausgezeichnet. Foto: KO. Die GRN-Klinik in Weinheim ist ein babyfreundliches Krankenhaus, und das mit offiziellem Siegel. Gerade wurde die Rezertifizierung für weitere fünf Jahre erfolgreich abgeschlossen. Doch was bedeutet „babyfreundlich“? Und was ändert sich für Schwangere und Stillende mit einem solchen Zertifikat? Die Geburtshilfe in Weinheim möchte eine Atmosphäre schaffen, die Mütter und Familien während ihrer Zeit im Krankenhaus stark für ihre Elternrolle macht und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten schafft. Beim Stillen zeigt sich das besonders stark. „Da gibt es unheimlich viele negative Glaubenssätze“, stellt Dr. Natalia von Fürstenberg, Oberärztin der Geburtshilfe, fest. „Wenn beispielsweise schon die eigene Mutter und Oma nicht gestillt haben, gehen viele Mütter davon aus, dass sie es selbstverständlich auch nicht können.“ Mit viel Fingerspitzengefühl, noch mehr Informationen und vor allem Zeit hilft das Team dabei, den eigenen Weg zu finden. Eine wichtige Aufgabe übernehmen dabei die Still- und Laktationsberaterinnen (IBCLC). Stefanie Krackhecke, Sprecherin des Beleghebammenteams, betont: „Natürlich ist es völlig in Ordnung, wenn sich eine Frau gegen das Stillen entscheidet. Es bietet nur so viele Vorteile, dass wir sichergehen möchten, dass nicht Fehlinformationen oder Ängste der Auslöser sind.“ Oft gibt es auch einen Mittelweg. Besonders wertvoll für das Neugeborene ist das Kolostrum, die Vormilch, die schon während der Schwangerschaft produziert wird. „Wenn zum Beispiel eine Schwangerschaftsdiabetes vorliegt, zeigen wir werdenden Müttern, wie sie das Kolostrum vor der Geburt gewinnen und aufbewahren können“, erzählt Krackhecke. Die Erstmilch stabilisiert nach der Geburt den Blutzuckerspiegel des Babys. Darüber hinaus stärkt das Kolostrum mit seinen vielen Antikörpern das Immunsystem und ist besonders proteinreich. Kleines Wunder, großes Glück Foto: privat Stefanie Krackhecke Foto: mschi
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