GRNplus Juni / 2021
4 Es ist kein Zufall, dass die Büros von Prof. Dr. Grigorios Koro- soglou, Chefarzt für Kardiologie und Angiologie, und von Prof. Dr. Christoph Eisenbach, Chefarzt für Gastroenterologie und Diabetologie, eine Verbindungstür haben. Der enge Austausch der Fachdisziplinen auf dem „kleinen Dienstweg“ ist sicher einer der großen Vorteile der GRN-Klinik Weinheim. So wird zum Beispiel bei jedem stationär aufgenommenen Patienten der Blutzuckerspiegel gemessen. Denn Diabetes kann nicht nur eine Ursache für Beschwerden in den Beinen sein, sondern muss auch bei der Auswahl und Dosierung von Medikamenten und Narkosemitteln berücksichtigt werden. Bei stark verkalkten Blutgefäßen in den Beinen – auch Schau- fensterkrankheit genannt – kommt eine sogenannte Minifräse zum Einsatz. Diese minimal-invasive Kathetertechnik stellt ein Alleinstellungsmerkmal der GRN-Klinik Weinheim für die Region dar. Seit Mitte 2017 wurden rund 400 solche Eingriffe zur Abtragung der stark verkalkten Ablagerungen an peripheren Beinarterien vorgenommen, so dass dieses spezielle Verfahren das Therapiespektrum der Klinik ergänzt. Eine erste Veröffent- lichung dieser Daten ist im März dieses Jahres in der Fachzeit- schrift ‚Heart and Vessels‘ erschienen. Zudem kam weltweit zum ersten Mal die Neuentwicklung des 1.5 mm Minifräse-Mik- rokatheters der Firma Philips im März dieses Jahres in der GRN Für die Behandlung von Patienten mit massiven Durchblutungsstörungen in den Beinen stehen an der GRN-Klinik Weinheim verschiedene minimal-invasive Kathetertechniken zur Verfügung. Dabei hat das Team der Abteilung „Innere Medizin“ immer einen ganzheitlichen Blick auf die Ursachen, um die passende Therapie für die Patienten auszuwählen. Klinik Weinheim zum Einsatz. Dieser Minifräse-Mikrokatheter ist speziell zur Abtragung von sehr verkalkten Ablagerungen in Fußarterien von Patienten mit einer Wunde aufgrund einer kritischen Durchblutungsstörung des Fußes geeignet. „Die sogenannte Rotationsatherektomie ist vor allem für solche Patienten ein großer Gewinn, bei denen eine einfache Ballon-Aufdehnung der Gefäße wegen der starken Verkal- kungen nicht ausreicht und für die eine offene Operation zu belastend wäre“, erklärt Prof. Korosoglou. Das Verfahren habe aber noch einen weiteren Vorteil: Weil die Ablagerungen abge- tragen und nicht wie bei der Aufdehnung mit einem Ballonka- theter nur in die Wand gedrückt werden, sei in der Regel keine Gefäßstütze aus Drahtgeflecht (Stent) nötig, um das Gefäß langfristig offenzuhalten. „Ein Stent ist gerade im Bereich des Knies durch die Beinbewegungen starken Belastungen ausge- setzt und kann unter Umständen brechen oder sich durch die Bildung von Blutgerinnseln wieder verschließen.“ In bewegten Körperteilen versuche man daher, auf Stents zu verzichten. Bei massiven Durchblutungsstörungen sind die Blutgefäße in den Beinen durch Atherosklerose stark verengt. Erste Symp- tome sind Schmerzen in Waden, Oberschenkeln oder Gesäß- muskulatur, die nach einer bestimmten Zeit beim Gehen oder ganzheitlicher Ansatz Kleine Werkzeuge,
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