GRNplus Juni / 2021

16 Kleine Schnitte mit großer Wirkung „Die Anfänge der Schlüssellochchirurgie liegen bereits in den 1980er-Jahren“, so Dr. Lelia Bauer. Die erste laparoskopische Blinddarm-Entfernung wurde 1980 inte- ressanterweise durch den Gynäkologen Kurt Semm durchgeführt. Seither wurde die Operationstechnik immer weiter verfeinert; heute erleichtern zum Beispiel hochauflösende Kameras und die 3D-Bildgebung die Arbeit der Chirurgen. Aber auch für die Patientinnen hat die Schlüssellochchirurgie viele Vorteile: Dank kleiner Schnitte entstehen auch nur kleine Narben, die Patientinnen haben in der Regel weniger Schmerzen und erholen sich schneller von der Operation, was einen kürzeren Kran- kenhausaufenthalt als nach herkömmli- chen Operationen zur Folge hat. „Viele Eingriffe sind an der GRN-Klinik Wein- heim sogar ambulant möglich“, berichtet die Chefärztin der Gynäkologie. Die Einsatzgebiete der Schlüsselloch- chirurgie sind vielfältig. In der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der GRN-Klinik Weinheim werden pro Jahr rund 250 laparoskopische Eingriffe durchgeführt. Eierstockzysten, gutartige Eierstocktumore, Myome (gutartige Muskelknoten der Gebärmutter), Das Wort „Schlüssellochchirurgie“ hat wahrscheinlich fast jeder schon einmal gehört; der Fachbegriff „Laparoskopie“ ist wohl weniger bekannt. Was sich dahinter konkret verbirgt und bei welchen Krankheitsbildern diese minimal-invasiven Eingriffe in der Gynäkologie zum Einsatz kommen, erläutert Chefärztin Dr. Lelia Bauer für GRNplus. Eileiterschwangerschaften und Endo- metriose (versprengte Gebärmutter- schleimhaut) können minimal-invasiv operiert werden. Aber auch bei der Entfernung der Gebärmutter und bei Senkungsoperationen ist die Schlüssel- lochchirurgie längst Standard im Klini- kalltag. Ferner werden laparoskopische Untersuchungen zur Durchgängigkeit der Eileiter bei der Abklärung eines uner- füllten Kinderwunsches durchgeführt. „Selbst in der Krebstherapie kann die Laparoskopie zum Einsatz kommen, wenn zum Beispiel die Entfernung der Lymphknoten entlang der großen Oberärztin Sylvia Römer (links) und Chefärztin Dr. Lelia Bauer (Mitte) im OP-Saal, wo sie bei einer Patientin zur Abklärung eines unerfüllten Kinder- wunsches mithilfe der Laparoskopie die Durch- gängigkeit der Eileiter untersuchen. Foto: PR

RkJQdWJsaXNoZXIy NDY3NDc=