GRNplus Juni / 2021

9 Oberärztin Dr. Dorothea Raupp (rechts) und ICW-Wundexpertin Simone Handelmann kümmern sich in der Fußambulanz um chronische Wunden von Patienten. Foto: PR es darum, bestmöglich zu helfen. Die Ausgangslage nehmen wir deshalb als gegeben hin.“ Erkrankungen wie zum Beispiel das diabetische Fußsyndrom können durch Gefäßdiagnostik und einfache neurologische Untersuchungen erkannt werden. „Durch kurze Wege und die enge Zusammenarbeit mit der chirur- gischen Abteilung können wir rasch weitere diagnostische Maßnahmen ergreifen und vor allem Amputationen verhindern“, erläutert die Diabetologin. Seit der Etablierung der integrierten Wund- und Gefäßversorgung und der Einführung der Fußambulanz 2016 konnte die Rate der Amputationen der unteren Extremität oberhalb der Knöchelregion unter Berücksichtigung der steigenden Fallzahl von Patienten mit peripherer arterieller Verschluss- krankheit (pAVK) und Diabetes auf ein Sechstel reduziert werden. Ziel sei es, so Dr. Raupp, gemeinsam mit den Fach- disziplinen die Wunden zu beurteilen und – wenn nötig – schnell operativ einzuschreiten, wenn zum Beispiel die Entfernung von abgestorbener Haut oder Knochenstücken erforderlich ist. Die unmittelbare Versorgung der Wunde ist natürlich der wichtigste Teil der Arbeit in der Fußambulanz, zumal chronische Wunden immer auch das Risiko einer Blutvergiftung bergen. Die Desinfektion und die Entfernung von Belägen gehören ebenso dazu wie die Versor- gung mit Wundmitteln, die dann zwei bis drei Tage einwirken, ehe eine erneute Begutachtung der Wunde erfolgt. Im Durchschnitt bleiben die Patienten rund zehn Tage in der Klinik; in schweren Fällen können es aber auch bis zu drei Wochen sein. Um die Versorgung der Patienten auch nach dem Klinikaufenthalt sicherzu- stellen, legen die Expertinnen großen Wert auf eine lückenlose Wunddo- kumentation, die bei der Entlassung für den weiterbehandelnden Arzt mitgegeben wird. „Dadurch gehen keine Informationen verloren, das erleichtert den Übergang in den ambulanten Bereich“, erläutert Handelmann. Dabei arbeite man eng mit den diabetologi- schen Schwerpunktpraxen zusammen und schalte bei Bedarf Homecare-Un- ternehmen ein, welche die Patienten daheim unterstützen. Aber auch eine professionelle Schuhversorgung kann durch die Fußambulanz vermittelt werden; die GRN-Klinik Weinheim arbeitet dazu mit einem orthopädischen Schuhmacher zusammen. Auch wenn eine hundertprozentige Heilung in vielen Fällen nicht möglich ist, weil die internistischen Grunderkrankungen ja fortbestehen, so gelinge es doch in den meisten Fällen, dass die Patienten wieder in ihren Alltag zurückkehren und ihre Mobilität erhalten können. pro hinzu: „Im schlimmsten Fall sind Teile des Gewebes bereits abgestorben.“ Trotzdem frage sie nie danach, warum sich jemand „erst jetzt“ dazu entschlossen hat, zum Arzt oder ins Krankenhaus zu gehen. „Vorwürfe bringen niemanden weiter. Uns geht Dr. Wolfgang Stein Zahnarzt Luisenstraße 3 69469 Weinheim Telefon 06201/13117 www.apotheke-nordstadt.de Größte Verleihstation von medela Milchpumpen in Weinheim und Umgebung! Apotheker Christian Wirth Bergstraße 123 69469 Weinheim Telefon: 0 62 01-1 73 85

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