GRNplus Dezember / 2021
Spontangeburt S3-Leitlinie zur Als zertifizierte „babyfreundliche Geburtsklinik“ hat sich die GRN-Klinik Weinheim in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf in der Region erarbeitet. Mit der Umsetzung der Ende 2020 veröffentlichten „S3-Leitlinie“ nimmt das Team von Chefärztin Dr. Lelia Bauer jetzt noch stärker die Bedürfnisse der werdenden Mütter in den Fokus. Die Zahlen sprechen für sich: 2019 wurden 689 Kinder in der GRN-Klinik Weinheim geboren, 2020 waren es bereits 744, in diesem Jahr könnte die 800er-Marke erreicht werden. Viele werdende Eltern wissen es zu schätzen, dass das Team aus Ärzten, Hebammen und Kinderkrankenschwestern konse- quent das Ziel verfolgt, die erste Lebensphase eines Neugeborenen ganz besonders zu schützen und die Bindung zwischen Eltern und Kind sowie das Stillen zu fördern. Mit der S3-Leitlinie trägt man nun dem Wunsch nach einer Geburt Rechnung, deren Ablauf sich noch stärker als bisher an den Bedürf- nissen der werdenden Mutter orientiert und dabei nicht auf Sicherheit verzichtet. „Früher fühlten sich viele Frauen bei der Geburt fremdbestimmt“, weiß Dr. Natalia von Fürstenberg aus vielen Gesprächen. „Wir gehen deshalb in mehreren Vorge- sprächen in einen intensiven Dialog mit den Frauen, um zu erfahren, welche Wünsche sie haben“, ergänzt Dr. Lisa Braun und fügt hinzu: „Das ist für uns in der GRN-Klinik Weinheim nicht neu, aber der Fokus hat sich mit der S3-Leitlinie vielleicht etwas verändert.“ In der Geburtshilfe gebe es oft mehrere Optionen, erläutern die Fachärztinnen für Gynäkologie und Geburtshilfe an der GRN-Klinik. Wenn sich eine Frau nach den genannten Gesprächen für eine der Möglichkeiten entschieden hat, dann gehe es darum, wie dasGeburtshilfeteam den eingeschlagenen Weg mitgehen und bestmöglich absichern kann. Hinter der „S3-Leitlinie“, die unter der Federführung der Deutschen Gesell- schaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) unter Beteiligung zahlreicher weiterer Fachgesellschaften erarbeitet worden ist, steckt aber noch mehr. Zum Beispiel sollen Gebärende ab der aktiven Eröff- nungsphase eine intensive Betreuung durch eine Hebamme erhalten und insbe- sondere in der aktiven Austrittsphase nicht vom geburtshilflichen Personal im Kreißsaal allein gelassen werden. „Sanft, sicher und selbstbestimmt – das sind die wesentlichen Kriterien“, betont Hebamme Enza Cardillo-Marras. Für viele Frauen sei das „Geburtserlebnis“ heute viel wichtiger als früher. Es soll ein ganz besonderer und unvergesslicher Moment sein. Dazu trägt entscheidend die in der GRN-Klinik konsequent umgesetzte Praktik des Bondings bei. Dies bedeutet, dass die Mutter – auf Hebamme Enza Cardillo-Marras (links) im Kreißsaal mit Maximiliane Husung und Marcel Weder . Fotos: kop 22
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