GRNplus Dezember / 2021

keine Schmerzen verspüren und steht während der gesamten Untersuchung unter Beobachtung. In 90 Prozent der Fälle erfolgt die Katheteruntersuchung über das Handgelenk. In den übrigen Fällen wird die rechte Leistenarterie als Zugangsweg gewählt. Nach der lokalen Betäubung wird ein feiner Führungsdraht in das Handge- lenkgefäß geschoben. Über diesen wird dann der Katheter, ein millimeterdünner, flexibler Schlauch eingeführt und unter Röntgenkontrolle bis zum Herzen vorgeschoben. Durch den Katheter kann anschließend Kontrastmittel gespritzt werden. So können Prof. Korosoglou und sein Ärzteteam die Pumpkraft des Herzens messen und Engstellen der Herzkranzgefäße dank präziser Bilder entdecken. Sollte dies der Fall sein, besteht die Möglichkeit, diese Verstopfungen in der gleichen Sitzung zu behandeln.Dabei wird dann über einen weiteren Führungsdraht ein kleiner Ballon über das verengte Gefäß hinausgeschoben, der kurz aufgedehnt wird. Um zu verhindern, dass es an der entsprechenden Stelle zu einer Wiederverengung kommt, wird in der Regel zusätzlich eine Gefäßstütze – ein sogenannter Stent – eingesetzt. Hierbei handelt es sich um ein kleines Röhrchen aus Drahtgeflecht, das sich im Blutgefäß entfaltet. Eine Verengung des Gefäßes wird dadurch verhindert. Der Computertomograph (CT) Die GRN-Klinik Weinheim verfügt seit September 2020 auch über einen Compu- tertomographen (CT) der neuesten Generation, der einen exzellenten Einblick ins Herz und damit wichtige Informationen für die Therapie liefert. Möglich wurde diese Investition durch eine großzügige Spende der Hector Stiftung. Von der präzisen Bildgebung profitieren insbesondere Patienten mit Erkran- kungen der Herzkranzarterien, der Beingefäße und der Lunge, aber auch Patienten mit Unfallverletzungen und Tumorerkrankungen. Besonderer Vorteil ist dabei die im Vergleich zu älteren Modellen deutlich reduzierte Strahlen- belastung: „Dank der ausgeklügelten Technik wird nur zu einem bestimmten Zeitpunkt des Herzzyklus in weniger als einer Sekunde eine Aufnahme erstellt. Das bedeutet für den Patienten eine sehr geringe Strahlenexposition. So sind regelmäßige Kontrolluntersu- chungen weniger problematisch“, erläu- terte Prof. Korosoglou. Bei Patienten mit unklaren Brustschmerzen, aber gleichzeitig nur niedriger bis mittlerer Wahrscheinlichkeit, dass bei ihnen eine relevante Verstopfung der Herz- kranzarterien vorliegt, soll nun gemäß der aktuellen Leitlinien die Durchblutung des Herzens zunächst im CT geprüft und dann entschieden werden, ob ein Eingriff mittels Herzkatheter notwendig ist. So kann dem einen oder anderen Patienten dank der bildgebenden Diag- nostik der invasive Katheter-Eingriff erspart werden. Die aktuelle Erfahrung aus dem ersten Jahr Kardio-CT Diagnostik in der GRN KlinikWeinheim zeigt, dass aus rund 700 Patienten, die ein Kardio-CT bekommen haben, nur bei 110, quasi bei jedem siebten Patienten, eine Herzkatheter- untersuchung als erforderlich erachtet wurde. Von den 110 Patienten, die eine Herzkatheteruntersuchung bekommen haben, haben in der Tat dann diemeisten anschließend eine Stent Implantation in einer oder mehreren Herzkranzarterien in der gleichen Sitzung erhalten. Prof. Dr. Grigorios Korosoglou im Herzkatheterlabor. Foto: GRN Ihr Partner für Krankenfahrten ☎ 06201- Weinheim 2556389 Wenn Taxi – dann Andy 15

RkJQdWJsaXNoZXIy NDY3NDc=