GRNplus Dezember / 2020

Zellveränderungen auf der Spur Dr. Alexandra Dörr leitet seit dem Jahr 2018 die zertifizierte Dysplasie-Sprechstunde. Foto: mschi Werden im Rahmen der Krebsvorsorge Auffälligkeiten bei einem Abstrich festgestellt, werden die Patientinnen von ihren Frauenärztinnen und Frauenärzten in spezielle Sprechstunden geschickt, in denen die Zellveränderungen am Muttermund, die Dysplasien genannt werden, weiterführend untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Dr. Alexandra Dörr leitet die seit 2020 zertifizierte Dysplasie-Sprechstunde an der GRN-Klinik in Weinheim. „Eine Auffälligkeit am Gebärmutterhals, an der Vulva oder Vagina bedeutet nicht gleich Krebs“, betont Dr. Dörr, die vielen Patientinnen, die zu ihr in diese spezielle Sprechstunde kommen, erst einmal die Angst nimmt. „Eine Dysplasie bezeichnet eine frühe Zellveränderung, die es in unterschied- lichen Schweregraden gibt.“ Die Zellveränderungen seien zwar nicht bösartig, können aber unter Umständen Vorstufen zu einer Krebserkrankung, wie beispielsweise dem Gebär- mutterhalskrebs, sein. Da man die Zellveränderungen selbst nicht erkennen oder bemerken kann, sei es für Frauen umso wichtiger, regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen zu gehen und einen Krebsvorsorgeabstrich machen zu lassen. „Denn nur so hat man die Möglichkeit, Veränderungen wahr- zunehmen, um den Krebs gar nicht erst entstehen zu lassen“, betont die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, die seit dem Jahr 2012 an der Weinheimer Klinik Patientinnen berät, untersucht und behandelt. Im Rahmen der Dysplasie-Sprechstunde werden die Pati- entinnen mittels eines Kolposkops, eine Art Mikroskop, untersucht. Die Untersuchung dient dazu, Vorläuferstadien von Krebserkrankungen zu erkennen, die sich nicht mehr von alleine zurückbilden, jedoch zuverlässig geheilt werden können, um der Entstehung eines bösartigen Tumors vorzubeugen. Über 160 Frauen – von Jung bis Alt und auch Schwangere – besuchten die Dysplasie-Sprechstunde an der Weinheimer Klinik bereits in diesem Jahr. Bei der sogenannten Kolposkopie, die Betrachtung mit eben dieser Vergrößerungsoptik, wird die Veränderung mithilfe unterschiedlicher Lösungen angefärbt und es wird gegebenenfalls eine Gewebeprobe entnommen. „Das Mikroskop hat drei Vergrößerungsstufen, und ein spezieller Filter ermöglicht es, Blutgefäße besser darzustellen“, erklärt Dr. Dörr und betont: „Vor dieser Untersuchung brauchen die Patien- tinnen keine Angst haben.“

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