GRNplus Dezember / 2020

Kniegelenk. Die Hauptoperateure sind Dr. Martin Honsowitz, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchir- urgie, und Dr. Lars Haselmann, Leiter des EPZ, sowie Dr. Michael Steinwandt und Dr. Matthias Lehnertz. Der Fortschritt der Medizin ist gerade in diesem Bereich enorm. Mitte der 1980er-Jahre mussten Patienten nach einer OP, bei der ein künstliches Hüft- gelenk eingesetzt wurde, noch bis zu zwei Wochen im Bett liegen. Damals war die Operation für die Patienten insgesamt wesentlich belastender, sie dauerte doppelt so lange wie heute, der Blutverlust und das Risiko von Kompli- kationen waren deutlich höher. „Heute dauert bei uns eine Hüft-OP im Schnitt 45 Minuten, die Mobilisierung beginnt noch am Tag der Operation. Nicht selten schon nach drei Tagen, spätestens nach einer Woche können die Patienten die Klinik wieder verlassen“, erklärt Dr. Haselmann. Medizinische Studien würden belegen, dass heutzutage bei diesen Operationen durch ein standardisiertes Vorgehen Komplikationen auf ein Minimum redu- ziert werden können. Das hänge unter anderem mit den modernen Prothesen zusammen, die zementfrei eingesetzt werden. Der minimalinvasive Eingriff schone zudem Muskeln und Knochen. Im EPZ-Weinheim sind bei Wahl-Ope- rationen keine Bluttransfusionen mehr erforderlich. „Dies stellt ein weiteres sehr hohes Qualitätsmerkmal dar. Hier unterscheiden wir uns von anderen Kliniken“, so Dr. Haselmann. Auch auf Wunddrainagen und einen Blasen- katheter kann in der Regel verzichtet werden. pro So sehen die modernen Prothe- sen für ein Hüftgelenk aus. 25 Das Endoprothetik-Zentrum Weinheim (EPZ) führt seit 2014 das „endoCert“ Siegel, ein Gütesiegel der Deut- schen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC) im Bereich der Hüft- und Kniegelenksprothetik. „Die Anforderungen für die Zertifizierung sind hoch. Die Qualität der Gelenkersatzoperationen wird jährlich überprüft“, erläutert Dr. Lars Haselmann, Leiter des EPZ. „Das oberste Kriterium für die Verleihung des endoCert-Siegels ist die Patientensicherheit in Kombi- nation mit höchster Versorgungsqualität“, bringt er den Nutzen auf den Punkt. Im Einzelnen bedeutet dies: Jede Operation muss von einem in der Endoprothetik erfahrenen Operateur geleitet werden. Neben der Facharzt-Qualifikation in Orthopädie und Unfallchirurgie muss jeder mindestens 50 Endoprothesen pro Jahr implantieren. Ein zertifiziertes EPZ ist darüber hinaus verpflichtet, kontinuierlich „qualitätsrelevante Daten“ zu erheben und zu erfassen. Darunter sind etwa die Dauer der Operation sowie das Auftreten von Nachblutungen und Infekten zu verstehen. Zudem muss zur Zertifizierung nachgewiesen werden, dass ein regelmäßiger und intensiver Austausch mit ebenfalls beteiligten Fachdisziplinen stattfindet, etwa dem Pflegepersonal, den Anästhesisten und dem Reha-Management sowie ein professionelles Schmerz- management angeboten wird. In diesem Jahr wurden die Qualität der gesamten Behandlungskette des EPZ Weinheim und die Abläufe innerhalb der Abteilung von der DGOOC erneut intensiv unter die Lupe genommen. „Mit der Re-Zertifizierung haben die Experten des endoCert-Verfahrens erneut die hohe Qualität unserer Patientenversorgung bestätigt. Das Siegel bietet dem Patienten eine sichere Orientierungs- hilfe bei der Klinikwahl“, betont Dr. Haselmann. Infokasten Endoprothetik-Zentrum Weinheim (EPZ) Dr. Lars Haselmann leitet das Endoprothetik-Zentrum in der GRN-Klinik Weinheim. Foto: sl

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