GRNplus November / 2020

23 von einem „geruhsamen Lebensabend“ umschreiben lassen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Ich merke, dass mich diese Einstellung auch selbst irgendwie erdet“, nennt Heike Nonnenmacher einen weiteren Grund, warum ihr die Arbeit in der GRN-Klinik für Geriatrische Rehabili- tation so am Herzen liegt. Was am 1. April 1995 in der Hocken- heimer Rathausstraße unter der Leitung von Dr. Johannes-Hermann Wahl begann und seit 2008 in Schwetzingen fortge- setzt wird, ist längst nicht mehr aus dem Gesundheitswesen wegzudenken – besonders im Hinblick auf den demografischen Wandel. Von den 26 Betten der Klinik stehen acht Plätze sauerstoffpflichtigen Patienten zur Verfügung. Hier können gebrechliche Patienten nach Schlaganfall oder Frakturen, mit chronischen Erkrankungen sowie bei krankheitsbedingter verzögerter Rekonvaleszenz behandelt werden. Das ist keine Selbstverständlichkeit in der Region. Die direkte Anbindung der Klinik für Geriatrische Rehabilitation an die GRN-Klinik in Schwetzingen hat viele Vorteile. „Dadurch gibt es kurze Wege für Patienten und Ärzte, besonders durch die Zusammenarbeit der Altersmediziner mit der Unfallchirurgie in der gemeinsam betreuten Alterstraumatologie, die sich im selben Gebäude befindet. Auch unsere Dialysepatienten profitieren von den kurzen Wegen“, erläutert Heike Nonnenmacher. In der GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation Schwetzingen geht man stets mit der Zeit. Regelmäßige Stunden mit einer Musiktherapeutin und das Zusammentreffen von Patienten mit Therapiehund Leines sind in der Region eine Besonderheit. Auch im Umgang mit Demenzpatienten setzt das Team auf aktuelle Erkenntnisse: So hat zum Beispiel jedes Zimmer eine große Uhr mit Kalender. An den Türen zu den Patientenzimmern hängen einprägsame Fotos von Tieren oder Pflanzen, welche die Orientierung erleichtern. Ein eigener Therapieraum steht zur Verfügung. Und Angehörige werden ermuntert, persönliche Gegenstände und Fotos für die Dauer des Klinikaufenthaltes mitzubringen. Auf Wunsch können Angehörige ebenfalls in der Klinik aufgenommen werden; dieses sogenannte „Rooming-in- Angebot“ kennen viele wahrscheinlich aus Kinderkliniken oder von Geburtshilfestationen. Darüber hinaus referiert Markus Bender im Rahmen des „Geriatrischen Schwerpunktes“ seit drei Jahren unter anderem in Pflegeheimen, um über die ganzheit- liche Behandlung älterer Menschen zu informieren. Das Team der GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation ist multidisziplinär aufgebaut. Speziell ausgebildetes Pfle- gepersonal, Therapeuten verschiedener Fachrichtungen, Sozialarbeiter, Psychologen und Ärzte arbeiten nach einem ganzheitlichen Konzept, in dem das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden der Patienten im Mittelpunkt steht. Das Spektrum reicht von der Krankengymnastik über Ergo-, Logo- und Physiotherapie bis zur Lymphdrainage und Sozialbetreuung. Als besonderen Service bietet die GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation darüber hinaus Angehörigen zum Beispiel eine Anleitung zur Hilfestellung bei pflegerischen Maßnahmen. Seit 2019 ermöglicht die neue Geriatrische Institutsambulanz zudem – auf Anfrage der Hausärzte – eine ambulante Mitbe- handlung von Patienten. Niedergelassene Ärzte können bei geriatrischen Fragestellungen eine spezialisierte Diagnostik und Einschätzung beantragen, wenn es zum Beispiel um die zuneh- mende Verschlechterung der Mobi- lität und der Selbstständigkeit geht. Auch das Thema „Poly- pharmazie“ wird immer wich- tiger. Denn mit zunehmendem Alter sollte die oft über Jahre entstandene komplexe Medi- kation überprüft und bei Bedarf angepasst werden. pro Markus Bender ist Chefarzt der GRN- Klinik für Geriatrische Rehabilitation. Bei Heike Nonnenmacher laufen die organisatorischen Fäden der GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation zusammen.

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