GRNplus November / 2020

10 „Babyfreundliche Geburtskliniken un- terstützen von Anfang an die Nähe und das erste Kennenlernen zwischen El- tern und Kind, die deshalb rund um die Uhr zusammen sein können. Als zertifi- zierte Babyfreundliche Geburtsklinik le- gen wir großen Wert auf eine intensive Bonding-Phase nach der Geburt sowie eine sehr gute Stillanleitung und Stillbe- gleitung – auch nach dem Klinikaufent- halt.“ Denn der Hautkontakt direkt nach der Geburt fördert nicht nur die Bindung zwischen Eltern und Kind, sondern un- terstützt bei der Mutter den Milchein- schuss und sorgt dafür, dass sich das Neugeborene vom Stress der Geburt schneller erholt. Die nackte mütterliche (oder väterliche) Brust ist gewisserma- ßen der beste Platz, um das Leben au- ßerhalb vom Mutterleib zu beginnen. In der GRN-Klinik Schwetzingen be- stärkt das Team aus Hebammen, Ärztin- nen und Kinderkrankenpflegerinnen die So natürlich wie möglich Als Laie stutzt man erst einmal, wenn man liest, dass eine Geburtsklinik als „babyfreundlich“ zertifiziert ist. Sollte das nicht selbstverständlich sein? Dr. Annette Maleika, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe an der GRN-Klinik Schwetzingen, kennt diese Frage und erklärt jedes Mal gerne, was damit konkret gemeint ist. werdenden Mütter in dem Wunsch, dass die Geburt so natürlich wie möglich ab- läuft. „Das heißt im Klartext: Möglichst wenige Medikamente, eine 1:1-Betreu- ung durch unsere Hebammen und eine Geburtsphase, bei der wir gerne auf die aufrechte Gebärposition setzen“, erläu- tert Dr. Maleika mit einem Schmunzeln. Denn viele Frauen würden bestätigen, dass sich die Wehenschmerzen im Ste- hen leichter ertragen lassen. In der GRN-Klinik Schwetzingen gibt es im dritten Obergeschoss zwei individuell gestaltete Kreißsäle, eine Gebärbade- wanne, Vorwehen-Zimmer und das fa- milienfreundliche CTG-Zimmer (für die Herztonkontrolle und Wehen-Messung). Gleich nebenan befindet sich für Kaiser- schnitt-Entbindungen eine OP-Einheit. Auch im Falle eines Kaiserschnitts darf der Partner dabei sein und die Geburt im Kreißsaal-OP miterleben. Hier wird das Neugeborene nach einer kurzen Unter- suchung ebenfalls so früh wie möglich auf die Brust der Mutter gelegt. Statt in einem Aufwachraum werden Mutter und Kind im Kreißsaalbereich von der Heb- amme überwacht. Schon seit 2013 steht darüber hinaus ein Kinderarzt mit Praxis auf dem Klinikgelände für die etwaige Notfallversorgung von Neugeborenen zur Verfügung. Auch die Väter werden in die Geburts- vorbereitung von Hebamme Susann Haag mit einbezogen. Fotos: kop

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