GRNplus August / 2020

38 Gesund in der Region An sieben Stationen des insgesamt zwölf Kilometer langen Wanderwegs können Wanderer mittels QR-Codes auf ihrem Handy Lieder, Geschichten und Informationen zur Region hören – natürlich in Mundart. Eingesprochen wurden diese allesamt von Kennern der Odenwälder Sprache und der Region. Außerdem gibt es an den Hörstationen für Ortsfremde einen Mundart-Kurs mit Ludwig Götz aus Lützelbach. Er erklärt, wie sich die Sprache im Odenwald zusammensetzt. Wer kein Smartphone zum Scannen der QR-Codes besitzt, der muss auf das „Gebabbel“ des Mundart-Wanderwegs aber nicht verzichten: Alle Tondokumente können auf der Internetseite der „Mundartfreunde“ oder gleich am Startpunkt des Wanderwegs in Neunkirchen angehört werden. Denn dort hat Fritz Ehmke von den „Mundartfreunden“ seine Erfindung, die „Babbel-Box“, aufgehängt. Der graue Kasten wird mit Solarenergie gespeist. Gleich an der ersten Station ertönt die Stimme des Modautaler Bürgermeisters Jörg Lautenschläger, der die Wanderer begrüßt. Und auch Pfarrer Ottmar Arnd erzählt Wissenswertes über die Kirche in Neunkirchen. Der Mundart-Wanderweg führt vom Parkplatz aus weiter zur zweiten Station: dem höchsten Apfelbaum im Odenwald. Dort ertönt passend aus dem Smartphone unter anderem das Ebbelwoi-Lied. Der Weg führt weiter über schattige Waldwege zur dritten Station: der Modauquelle. Wer dort den QR-Code scannt, der kann unter anderem einem Gedicht über die Modauquelle lauschen. Auf verschlungenen Pfaden geht es weiter zum Rathaus in Brandau, das die vierte Station des Mundart- Wanderwegs bildet. Über eine Brücke immer entlang des Ufers der Modau kommen die Wanderer nach Brandau. Am Rathaus gibt es beispielsweise Wissenswertes über den Ort und den örtlichen Damenchor zu hören. Vom Rathaus geht’s über den Mühlberg hinunter ins Tal. Vorbei an Reiterhöfen führt der Wanderweg nach Hoxhohl, der Die grünen Wiesen und Hügel, die bunten Blumenwiesen und das Blau des Himmels erfreuen Wanderer in der Region seit jeher. Das Laub raschelt und die Vögel zwitschern. Wer aber im Modautal wandern geht, der kann nicht nur die Natur, sondern neuerdings auch „Gebabbel“ hören, denn dort gibt es seit Mai dieses Jahres beim Wandern noch zusätzlich etwas auf die Ohren: Der Odenwaldklub Ernsthofen und die „Mundartfreunde Südhessen“ haben Hessens ersten Mundart-Wanderweg initiiert, der entlang des Modautaler Uferwanderwegs verläuft. fünften Station des Mundart-Wanderwegs. Dieser Stopp hält interessante und skurrile Dorfgeschichten bereit. Weiter führt die Strecke immer am Bachlauf entlang. Dann verläuft der Uferweg auf halber Höhe eines Bergrückens. Über eine Holztreppe geht’s hinauf in Richtung des Rastpunktes Ahlheim-Ruhe, der vorletzten Station des Wanderwegs. Die letzte Etappe führt die Wanderer nach Ernsthofen. Fachwerkhäuser und Gärten säumen den Weg bis zur Brücke. An dieser siebten und letzten Station erfahren die Wanderer mehr über die Ernsthöfer Schlosskirche und dasWasserschloss. Übrigens: Die „Mundartfreunde Südhessen“ planen derzeit eine Erweiterung des Mundart-Wanderweges unter dem Projektnamen „Wandern mit allen Sinnen . . . Ufftaonge“  GG Weitere Informationen sowie alle Geschichten, Texte und Lieder der sieben Stationen zum Nachhören gibt es unter www.gebabbel-suedhessen.de Hör mal, wer da „babbelt“ Ein Unikat am Start- punkt des Mund- art-Wanderwegs: die „Babbel-Box“, die alle Tondokumente des Wanderwegs abspielt. Foto: Fritz Ehmke

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