GRNplus September / 2021

Alle beteiligten Abteilungen der Klinik können in solchen Si- tuationen einen Patienten in der Notaufnahme direkt behan- deln. „Die gegenseitige Hilfe ist enorm wichtig. Es gibt auch besondere Fälle, etwa wenn ein junger Mensch schwer verletzt eingeliefert wird. Wir reden im Nachgang mit den Mitarbeitern immer darüber und arbeiten das auf“, sagt Mautner, der für die Einsatznachsorge ausgebildet worden ist. Und die Anzahl der Notfälle steigt. „Die A6, die Bundesstra- ßen 39, 45 und 292: Wir haben einige unfallträchtige Straßen vor der Haustür. Und nicht zu vergessen das Stadion der TSG Hoffenheim“, erklärt Mautner. Das Team der ZNA ist auch für den Katastrophenfall gerüstet, etwa im Fall eines Massenan- falls von Verletzten. „Für so ein Großaufkommen an Patienten haben wir entsprechende Konzepte erarbeitet. Wir sind darauf vorbereitet.“ Umso wichtiger ist die entsprechende personelle und techni- sche Ausstattung. Pro Woche erhalten drei bis fünf Patienten eine Erstversorgung im Schockraum. Dort werden von Ärzten und Pflegekräften verschiedener Fachrichtungen lebensbe- drohliche Verletzungen und Erkrankungen diagnostiziert und behandelt. Eine sogenannte Stroke Unit kümmert sich um die schnelle Behandlung von Schlaganfällen und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Das macht Sinsheim zu einem regionalen Schlaganfallzentrum, das nächste ist in Heidelberg. Es stehen insgesamt 21 Behandlungsplätze zur Verfügung. Aktuell arbei- ten in der Pflege 21 Vollzeitkräfte in der Notaufnahme, davon neun Medizinische Fachangestellte und zehn Gesundheits- und Krankenpflegekräfte sowie zwei Pflege-Assistenten. Fünf Pfle- gekräfte haben die Fachweiterbildung Notfallpflege. Ärztlich wird die Notaufnahme durch die verschiedenen Abteilungen besetzt. Aber auch vor der Notfallambulanz macht der aktuelle Wett- bewerb um geeignete Fachkräfte nicht halt. Am Ruf der Not- fallambulanz liegt es jedoch nicht: Regelmäßig wollen Studen- ten und Praktikantinnen in Sinsheim hospitieren. „Wir sind ein eingespieltes, junges Team. Normalerweise bleiben die Pfle- gekräfte in Deutschland im Durchschnitt nur sechs Jahre in der Notfallambulanz, bei uns bleiben sie länger. Darauf sind wir sehr stolz“, freuen sich Mautner und Zeller. Beide wissen, dass ihre Mitarbeiter viel leisten. Schließlich ist die Notaufnah- me jeden Tag rund um die Uhr geöffnet. Im September star- 16 „Wir sind ein eingespieltes, junges Team“ (Florian Zeller) Sven Mautner und seine Kollegin Dr. Caroline Welk begutachten das Röntgenbild eines Patienten. Für den Katastrophenfall vorbereitet

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