GRNplus September / 2021

Wir versuchen natürlich, die Wartezeit so gering wie möglich zu halten“, werben Mautner und Zeller um Verständnis. Beide schränken jedoch auch ein, dass es manchmal die Patienten selbst sind, die für längere Wartezeiten sorgen. „Wenn jemand mit Husten oder Ohrenschmerzen kommt, weil er nicht bis zu den Öffnungszeiten seines Hausarztes unter der Woche warten will, erschwert das unsere Arbeit. Und es kostet Zeit für dieje- nigen, die dringend Hilfe brauchen.“ Denn eigentlich dient die Notfallambulanz zur Erstversorgung von akuten und schwer- wiegenden Erkrankungen sowie Verletzungen: Schlaganfälle, Herzinfarkte, Knochenbrüche, Unfallverletzungen oder Ver- brennungen. Bei kleineren Verletzungen oder Erkrankungen kommt außerhalb der Öffnungszeiten der niedergelassenen Haus- und Fachärzte der Bereitschaftsdienst der Kassenärzt- lichen Vereinigung (KV) ins Spiel. Dieser ist direkt bei der Not- fallambulanz im Krankenhaus angesiedelt. „Erkältungen, Aller- gien, plötzlich aufgetretene Schmerzen: Wir machen alles, was normalerweise der Hausarzt macht“, erklärt Dr. Jürgen Kar- rer, Notfallbeauftragter und ärztlicher Koordinator der KV Ba- den-Württemberg sowie Sprecher der Sinsheimer Ärzteschaft. Seit Beginn der Pandemie habe sich die Anzahl der Patienten deutlich reduziert, von rund 16.000 auf etwa 10.000 im Jahr. „Am Wochenende behandeln wir circa 50 Patienten pro Tag, unter der Woche ungefähr 25“, so Karrer. Der ärztliche Bereit- schaftsdienst Sinsheim vertritt nachts, am Wochenende und an Feiertagen rund 100 Praxen aus der Region: von Reichartshau- sen im Norden bis Eppingen-Mühlbach im Süden und von Un- tergimpern im Osten bis Malschenberg im Westen des Berei- 14 Notfallambulanz ist für den Notfall da

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