GRNplus März / 2023

„Der Patient muss das Gelenk wollen“ 20 Endoprothetik Seit sechs Jahren arbeitet Dr. Marco Tinelli in Sinsheim. Foto: kop 400 000 künstliche Hüft- und Kniegelenke werden deutschlandweit im Jahr eingesetzt. Die wohl häufigste Ursache für den Teil- oder Vollersatz eines Gelenks ist die Arthrose. Hierbei ist die für die Gelenkfunktion wichtige Knorpelschicht zunehmend aufgebraucht. Folgen der dann aufeinander reibenden Knochen sind immer größer werdende Bewegungseinschränkungen, Gehbeschwerden und vor allem starke Schmerzen. Doch nicht nur der unheilbare Knorpelschwund ist Grund für ein Implantat. „Wir haben mit rund 90 Eingriffen zudem einen hohen Anteil an Oberschenkelhalsbrüchen, die wir mit einer Hüftprothese versorgen“, erklärt Dr. Marco Tinelli, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie in der GRN-Klinik Sinsheim. Gemeinsam mit seinem zehnköpfigen Team kümmert sich der Orthopäde um die Patienten. Neben Dr. Tinelli setzen noch die Oberärzte Dr. Daniel Matte, Dr. Jens Fricke und Timo Nabers Gelenkersatzstücke ein. Hinzu kommen sechs Assistenzärzte, ein unverzichtbares Pflegeteam und die Abteilung der Physiotherapie. 250 Operationen führt das Team im Jahr durch – im Hüft-, Knie- und im Schulterbereich. Bei einer Arthrose ist der (Teil)-Ersatz eines Gelenkes die Ultima Ratio. Denn ein Implantat ist irreversibel. Bevor es zu diesem einschneidenden Schritt kommt, sind für Dr. Tinelli vor allem zwei Dinge entscheidend: „Zum einen muss der Patient eine radiologisch nachvollziehbare Arthrose haben. Zum anderen muss er das künstliche Gelenk auch wollen.“ In der Regel fällt die grundsätzliche Entscheidung zur OP und zum OP-Zeitpunkt in enger Abstimmung mit dem Patienten, abhängig von dessen persönlichem Schmerzbild. Bewegungseinschränkungen, eine deutliche Mobilitätsgrenze sowie Schmerzen, die den Alltag qualitativ einschränken, seien die Hauptargumente für den Eingriff, so der erfahrene Orthopäde. Oberstes Ziel einer Gelenk-Endoprothetik ist es, Schmerzfreiheit und eine gute Beweglichkeit für den Betroffenen zurückzugewinnen. Die GRN-Klinik Sinsheim ist für eine Endoprothetik-OP eine ideale Adresse. Das liegt neben der fachlichen Expertise der Operateure unter anderem an der interdisziplinären Versorgung, die die Klinik bietet. „Zwischen Heilbronn und Heidelberg sind wir die einzige Klinik mit endoprothetischer Versorgung, die über eine Intensivstation und eine kardiologisch orientierte Abteilung für Innere Medizin verfügt“, erklärt Dr. Tinelli. Das sei vor allem für Patienten wichtig, die Vorerkrankungen oder beispielsweise einen implantierten Stent haben. Kardiologen, Internisten und Anästhesisten stehen zu Voruntersuchungen und bei möglichen Komplikationen direkt in der Klinik zur Verfügung. „Es kommen aber auch immer mehr ‚gesunde‘ Patienten, die sich auf Empfehlung hier operieren lassen.“ Denn moderne OP-Methoden, etablierte Prothesenmodelle und verschiedene Verankerungsoptionen der Implantate

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