GRNplus November / 2021
6 fand kürzlich eine Auditierung durch die zuständige Fachge- sellschaft statt. Diese unabhängige Auszeichnung soll die Qualität rund um den Dialysezugang in der GRN-Klinik Schwetzingen bestätigen. Das schätzen sowohl die Patienten aus dem Rhein-Neckar-Kreis als auch aus dem Odenwald und der Pfalz. Selbst aus Hohenlohe finden Nierenkranke den Weg in das Krankenhaus in Schwetzingen. Nach komplexen Ope- rationen am Dialyseshunt fertigen die Chirurgen handschriftli- che OP-Skizzen an, die in einer Datenbank gesammelt wer- den. Diese wichtigen Visualisierungen bekommen die nierenkrankten Patienten und ihre Dialysezentren für die Nachversorgung mit. „Und sie zeigen uns, was wir beim letzten Eingriff am Shunt operiert haben. Das kann bei einer erneuten Operation sehr hilfreich sein“, veranschaulicht Dr. Geiger. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Operationen am Dialysezugang in Schwetzingen deutlich gestiegen. „Mit dem Anstieg der Operationen und dem Ausbau der Infrastruktur war es die logische Konsequenz, in einem Shuntzentrum die Kom- petenzen zu bündeln. Schließlich arbeiten wir interdisziplinär zusammen“, führt Dr. Berisha aus. Die enge Abstimmung un- tereinander war für die Chirurgin Dr. Geiger ein entscheidender Faktor, in die GRN-Klinik Schwetzingen zu kommen. „Wir ent- scheiden uns gemeinsam für die bestmögliche Therapie des Patienten. Es gibt keine One-Man- oder One-Woman-Show“, betont die Ärztin. Für den Patienten sei es ein Vorteil, dass die Sprechstunden, die Operationen und auch die Nachbehand- lung unter einem Dach stattfinden können. „Aufgrund der Infra- struktur in der GRN-Klinik Schwetzingen haben wir sehr kurze Wege“, verweist Dr. Geiger auf die gute Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen wie zum Beispiel mit der Abteilung für Kardiologie und Angiologie. Die ze:ro Fachpraxis für Nephrologie und Dialyse am Standort Schwetzingen ist dabei ein sehr wichtiger Koope- rationspartner. Sie stellt die Dialyse während eines stationären Aufenthal- tes in der GRN-Klinik sicher. Seit 2020 gehört Elena Mauder als Shunt-Koordinatorin zum Team. Sie übernimmt als erste telefonische Ansprechpartnerin den organisato- rischen Part rund um den Dialyse- zugang. „Über sie laufen alle Infos, sie ist unsere Schaltstelle“, heben Dr. Geiger und Dr. Berisha hervor. Bei einem ambulanten Termin in der „Shunt-Sprechstunde“ werden die Gefäße des Patienten mittels Ultraschall sorgfältig untersucht. Danach wird dann die Art des „Maßanzugs“ festgelegt. Die präoperative Vorbereitung, erfolgt in der Regel im Anschluss an die Sprechstunde. Diese umfasst die OP-Aufklärung, eine Blutuntersuchung und das Gespräch mit dem Narkosearzt. Dafür sollten die Patienten etwas mehr Zeit einplanen. Doch das geschieht nicht ohne Grund. „Damit wird es für den Patienten so einfach wie möglich gestaltet, und alle notwendi- gen OP-Vorbereitungen werden in einem Rutsch erledigt. Der Patient kommt beim nächsten Mal direkt zur Operation“, erklärt Dr. Geiger. Die Shuntanlage wird in der Regel in regionaler Betäubung des Armes operiert, mit einem kleinen Hautschnitt werden die Vene und die Arterie freigelegt und miteinander vernäht. Als sogenanntes Schwirren kann danach der höhere Blutfluss in der Shuntvene getastet werden. Die Operation ist nur wenig belastend für den Patienten, der ein bis maximal zwei Nächte in der Klinik verbringt. Für den Chefarzt der Chirurgie, Dr. Johannes Weiß, hat sich das Shuntzentrum zu einer Erfolgsstory entwickelt. Neben der technischen Expertise der beiden Ärzte, die von zwei weiteren Gefäßchirurgen unterstützt werden, seien insbesondere die Zuwendung zum Patienten und die sehr kurzen und direkten Kommunikationswege untereinander entscheidende Faktoren für die erfolgreiche Zertifizierung als Referenzzentrum. Für die Gefäßchirurgen Dr. Geiger und Dr. Berisha ist klar: Durch die Etablierung und Weiterentwicklung des überregi- onal tätigen Shuntzentrums und die unlängst erfolgreiche Kompetenzen werden gebündelt Bei der Visite einer Patientin: Katharina Jochem, Dr. Salih Berisha und Dr. Johannes Weiß (von links). Foto: GRN
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