GRNplus Mai / 2021

Prof. Dr. Eberhard Scholz ist seit dem 18. Januar Chefarzt der Abteilung für Kardiologie und Angiologie in der GRN-Klinik Schwetzingen. Foto: TR Die ärztlichen Leiter der entsprechenden Abteilungen kenne ich bereits seit Jahren und freue mich auf eine intensi- vere Zusammenarbeit. Parallel dazu sollte aber auch die Spezialisierung der einzelnen Zentren und die Investition in Zukunftstechnologien in den Fokus gerückt werden. Daher bin ich sehr dankbar, dass mich die Klinikleitung in Schwetzingen bei der Weiterentwicklung in der Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen unterstützt. Die Leitung dieses Bereichs war wesentlicher Schwerpunkt meiner Tätigkeit am Universitätsklinikum Heidelberg. Können Sie Beispiele für Zukunftstechnologien nennen, die in Schwetzingen zum Einsatz kommen? Prof. Scholz: Einerseits hat die GRN-Klinik erst kürzlich in eine weitere Herzkatheter-Anlage investiert, die für Eingriffe an Herzkranzgefäßen, aber auch an Becken- und Beinarterien hervorragend ausgestattet ist. Auf diese Weise können wir noch flexibler zwischen den beiden Katheterlaboren hin und herwechseln, wenn eineUntersuchung einmal länger dauert als geplant. Weiterer Vorteil des neuen Gerätes ist die reduzierte Strahlenbelastung bei besserer Bildqualität. Andererseits steht uns neuerdings ein hochmodernes 3D-Mapping-System zur Verfügung, mit dem auch komplexe Herzrhythmusstörungen auffindbar und umgehend behandelbar sind. Wie kann sich ein medizinischer Laie den Unterschied des 3D-Mapping zu früheren Untersuchungs- und Behandlungsmethoden vorstellen? Prof. Scholz: Wenn Sie eine Herzrhythmusstörung konven- tionell, das heißt ohne Einsatz von 3D-Mapping Systemen abladieren, sind Sie allein auf die Darstellung im Röntgenbild und die im Herz erfassten Signale angewiesen. Allein einen bestimmten Ort zweimal hintereinander exakt anzusteuern, ist sehr schwer. Mit der Hilfe von 3D-Mapping-Systemen kann man eine millimetergenaue, dreidimensionale Karte des Herzens erstellen. So kann man auffällige Regionen dreidimensional markieren, die Erregungsabläufe bildhaft darstellen und denselben Ort spielend leicht wieder aufsuchen – und das sogar fast ohne Einsatz von Röntgenstrahlen. Stellen Sie sich vor, Sie fahren in einer unbekannten Stadt mit dem Auto mit oder ohne Navigationssystem. Ähnlich ist der Unterschied bei der 3D-Mapping gesteuerten Ablation. In den vergangenen Jahren haben Sie zahlreiche Förderungen, Stipendien und Forschungspreise erhalten. Werden Sie in Schwetzingen auch Möglichkeiten zum Forschen haben? Prof. Scholz: Die GRN-Klinik Schwetzingen ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. Vor diesem Hinter- grund fühle ich mich zur bestmöglichen Ausbildung von Studierenden und der Einhaltung wissen- schaftlicher Standards verpflichtet. Die kritische Auseinander- setzung mit neuen Entwicklungen, die Veröffentlichung von Fachartikeln und die aktive Teilnahme an Kongressen sollte daher zur „DNA“ unserer Abteilung gehören. Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf Ihren Start in Schwetzingen? Prof. Scholz: Während der vergangenen Monate mussten wir alle schmerzhaft erkennen, dass viele Dinge in unserem Leben aktuell nicht planbar sind. Da stellt ein Start unter Pandemiebedingungen noch eine recht überschaubare Unannehmlichkeit dar. Ich werde mich auf Dinge fokussieren, die ich beeinflussen kann, um die Kolleginnen und Kollegen im Klinikum Schwetzingen bei ihrem unermüdlichen Einsatz bestmöglich zu unterstützen.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDY3NDc=