GRNplus Mai / 2021
30 Der Pflegeberuf ist für die meisten Pflegekräfte zugleich Berufung. Doch der Dreischichtbetrieb, der in Kliniken gewährleistet werden muss, lässt sich manchmal nur schwer mit den Bedürfnissen der Familie unter einen Hut bringen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, geht die GRN-Klinik Schwetzingen seit 2019 neue Wege. Pflegedienstleiter Jens Scheurich macht keinen Hehl daraus, dass man mit dem sogenannten Springerpool für Pflege- kräfte gewissermaßen „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ wollte. Denn im Klinikalltag kam es immer wieder vor, dass Ausfälle von Pflegekräften – zum Beispiel durch Krankheit – für kurzfristi- ge Engpässe auf den Stationen sorgten. Um die Lücken zu schließen, brauchte er zusätzliches Personal, das flexibel auf allen Normalstationen eingesetzt werden kann. In einer Arbeitsgruppe, der sowohl Stati- onsleitungen als auch die Pflegedienst- leitung angehörten, entstand die Idee des „Springerpools“. Der Anreiz für die Pflegekräfte, die sich auf diesen Job be- werben: Sie können weitgehend selbst bestimmen, wann sie arbeiten wollen. Die vereinbarten Zeiten, die sich nicht am üblichen Dreischichtbetrieb orientieren müssen, sind dann fester Bestandteil des Dienstplans; kurzfristige Änderun- gen gibt es nicht. Gewissermaßen als Gegenleistung sind die Pflegekräfte da- mit einverstanden, dass sie zur Unter- stützung auf den Stationen eingesetzt werden, die gerade Bedarf haben. Jens in der Pflege Arbeitszeiten Familienfreundliche Scheurich fasst das Prinzip in einem Satz zusammen: „Sag uns wann, wir sagen wo.“ Mittlerweile arbeiten zwölf Pflegekräfte im „Springerpool“, die meisten von ih- nen in Teilzeit. „Diese Stellen wurden zusätzlich geschaffen“, betont der Pfle- gedienstleiter. Schließlich sollte mit der Einführung des „Springerpools“ ja auch das Stammpersonal auf den Stationen entlastet werden. Die Arbeitszeiten der „Springer“, die für ihren flexiblen Einsatz auch regel- mäßig Fortbildungen besuchen, orien- tieren sich häufig an den Bedürfnissen der Kinderbetreuung in der Familie. „Da kann es sein, dass jemand eben erst ab 8.30 Uhr seinen Dienst antreten möch- te, damit die Kinder vor der Schule noch betreut sind, und um 13.30 Uhr wieder zu Hause sein muss“, nennt der Pflege- dienstleiter ein Beispiel. Viele würden sich nach der Elternzeit für ein solches Modell entscheiden. Damit die Mitar- beiter nicht als Einzelkämpfer in der Klinik wahrgenommen werden, wird der „Springerpool“ als „virtuelle Station“ mit regelmäßigen Teambesprechungen ge- führt, erläutert Jens Scheurich und fügt hinzu: „Auch in der Corona-Pandemie, in der es kurzfristig immer wieder Ver- änderungen im Klinikalltag gab, hat uns der Springerpool sehr geholfen.“ Aktuell sucht die GRN-Klinik Schwet- zingen übrigens für den „Springerpool“ wieder Verstärkung. „Bewerben können sich Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte und medizinische Fachangestellte“, be- schreibt der Pflegedienstleiter das Spek- trum. Bewerber (m/w/d) können sich direkt an Pflegedienstleiter Jens Scheu- rich wenden, Telefon 06202/843231, Mail: jens.scheurich@grn.de pro Weitere Informationen gibt es auch im Karriere- portal der GRN: www.karriere.grn.de Pflegedienstleiter Jens Scheurich kümmert sich auch um die Dienstpläne des „Springerpools“. Die Pflegekräfte werden zu festen Zeiten auf verschiedenen Stationen eingesetzt. Foto: kop
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