9 | GRNPLUS | Thema hafen, Dr. Christian Dietrich, als leitenden Oberarzt in die GRN-Klinik Sinsheim holen. Die Eberbacher Klinik bietet ebenfalls das gesamte Spektrum der gastroenterologischen Versorgung an, mit Ausnahme der invasiven Diagnostik der Bauchspeicheldrüse und Gallengänge. „Hier arbeiten wir eng mit den anderen Häusern zusammen“, erzählt Dr. Nitsche. „Es wäre natürlich reizvoll, alles machen zu können. Für die Patienten selbst und die Versorgung allgemein sind die Möglichkeiten des Verbunds aber von großem Vorteil.“ Eine wichtige Voraussetzung für die interventionelle Endoskopie ist, dass das Team entstehende Blutungen sicher stillen kann. Techniken gibt es viele. Neben Gummibändchen, Hitze, Kompression, Medikamenten und Clips kommt dabei auch der medizinisch zugelassene Sekundenkleber Histoacryl zum Einsatz. Mit ganz wenigen Ausnahmen führen die Kliniken des GRN-Verbunds heute alle Untersuchungen und Eingriffe durch, die im Bereich interventionelle Endoskopie möglich sind, beispielsweise auch die Ballonaufdehnung von Engstellen im Verdauungstrakt. Kurze Wege machen die Zusammenarbeit so angenehm „Als Gastroenterologe hat man mit vielen anderen Disziplinen zu tun, da ist Schnittstellen-Management gefragt“, weiß Prof. Eisenbach. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit der Chirurgie. „Wir arbeiten ja mit den gleichen Organen.“ Der Schwetzinger Chefarzt Prof. Rost spricht in diesem Zusammenhang von einer gemeinsamen Bauch- oder Viszeralmedizin. Ein großer Vorteil der GRN-Kliniken sind die kurzen Wege, die eine persönliche Abstimmung besonders angenehm machen. „Da muss man nicht lange ein Konsil ausfüllen und zehnmal nachhaken. Hier reicht ein Anruf oder man klopft einfach mal direkt beim Kollegen an und bespricht Dinge beim Essen. Das macht das Arbeiten so viel einfacher“, bestätigt Dr. Fuchs. „Wir können offen miteinander reden und Probleme gemeinsam lösen“, so Prof. Eisenbach. „Das ist einer der riesigen Vorteile eines kleinen Krankenhauses, da hängen wir die großen Kliniken ab. Aber auch im Hinblick auf die Expertise und Ausstattung können wir mithalten.“ Für Menschen mit mehreren Erkrankungen ist die enge Zusammenarbeit der Fachrichtungen besonders wertvoll. „Wir haben viele ältere Patienten mit einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme“, berichtet Dr. Nitsche. „Da müssen wir uns gemeinsam herantasten und auch Wechselwirkungen berücksichtigen. Manche Medikamente oder Therapien können aufgrund von Begleiterkrankungen gar nicht oder nur nach genauer Abwägung angewendet werden.“ Gerade bei Krebserkrankungen ist Interdisziplinarität zum Wohl des Patienten ein Muss. Dieser Bereich wird mit dem demografischen Wandel künftig noch wichtiger, denn mit zunehmendem Alter steigt das Krebsrisiko. „In jedem Organsystem gibt es Tumoren, deshalb ist der onkologische Bereich bei uns sehr groß. Solide Tumoren machen etwa 90 Prozent aus, davon gehört jeder vierte zur Gastroenterologie“, erklärt Prof. Rost. Steht der Verdacht „Krebs“ im Raum, ist schnelles Handeln wichtig. „Wird Darmkrebs in einem sehr frühen Stadium erkannt, liegen die Chancen für eine vollständige Genesung bei nahezu 100 Prozent, auch wenn schon ein Karzinom da ist, das noch nicht metastasiert hat“, erläutert Prof. Eisenbach. „Sogar wenn schon Metastasen da sind, ist die Prognose durch eine gut strukturierte Therapie aus Operation, Chemo und Bestrahlung sehr gut.“ Im Darmkrebszentrum der GRN-Klinik Weinheim ist diese interdisziplinäre Zusammenarbeit strukturiert und zertifiziert. Die Patienten werden von Anfang an begleitet. Das beginnt bereits damit, dass Anhand von Röntgen,- CT- oder MRT-Bildern können Dr. Nitsche und sein Team diagnostizieren und therapieren. | Foto: PR
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